Legende Hummels mit überraschend hartem Urteil zum BVB

Borussia Dortmund bekommt vor dem 4:0-Sieg gegen Villarreal Kritik von Mats Hummels. Der Ex-BVB-Star bemängelt fehlende spielerische Glanzlichter und klare Strukturen im Mittelfeld.

Kurz vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Villarreal hat Vereinslegende Mats Hummels deutliche Kritik an seinem ehemaligen Klub Borussia Dortmund geäußert. Der Weltmeister von 2014 bemängelt vor allem die Struktur des Mittelfelds sowie fehlende spielerische Highlights im Dortmunder Spiel. Ironischerweise gewann der BVB das anschließende Spiel gegen Villarreal zwar souverän mit 4:0 – die grundsätzlichen Probleme, die Hummels anspricht, sieht er jedoch weiterhin.

Hummels sieht in der aktuellen Mittelfeldbesetzung zu viele unterschiedliche Profile, die der Mannschaft keine klare Linie geben. Die Zusammenstellung sei „ein wenig diffus würde ich beinahe sagen, weil es doch sehr unterschiedliche Spielertypen sind“, erklärte er bei Prime Video. Durch ständige Wechsel und Rotation verändere sich das Spiel des BVB ständig, was aus seiner Sicht Anpassungsprobleme erzeugt.

Neben der personellen Mischung kritisiert Hummels auch den fußballerischen Gesamteindruck des Teams. Die Mannschaft bringe zwar die grundlegenden Tugenden auf den Platz, doch mehr sei derzeit nicht zu erkennen: „Man hat das Gefühl, man sieht eine stabile Mannschaft, die die Basics auf den Platz bringt. Aber das ist im Negativen auch alles, was man sieht.“

Weltmeister Hummels und Kramer kritisieren den BVB

Vor allem die fehlende Kreativität und Dominanz im Offensivspiel bereiten ihm Sorgen. Große spielerische Momente seien selten, betonte er, selbst klare Ergebnisse hätten „nicht so deutlich“ gewirkt, wie die Resultate vermuten ließen.

Auch Christoph Kramer, ebenfalls Weltmeister und TV-Experte, teilt die Einschätzung. Aus seiner Sicht fehlen dem BVB im Vergleich zu den vergangenen Jahren herausragende Einzelspieler. „Sie hatten jahrelang mit Mats und Reus 2-mal Weltklasse plus noch einen Weltklasse-Spieler mit Sancho, Dembele, Haaland oder Bellingham. Also 3-mal Weltklasse auf dem Platz“, so Kramer. Heute sei die Qualität anders verteilt: Schlotterbeck sei zwar „auf dem Weg zur Weltklasse“, doch ansonsten habe Dortmund „keinmal Weltklasse mehr“.

Trotz der Kritik betont Kramer aber auch positive Entwicklungen. Das früher oft angesprochene Mentalitätsproblem sei nicht mehr das bestimmende Thema, und angesichts des Umbruchs im Verein könne man mit der sportlichen Situation durchaus leben. „Ich sehe Dortmund voll im Soll“, so der Experte.

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