Debütantenball beim BVB: Giovanni Reyna und Mateu Morey überzeugen
Für den BVB war die Partie gegen RB Leipzig entscheidend, um wenigstens das Minimalziel Vizemeisterschaft sicherzustellen. Und dennoch bewies Trainer Lucien Favre Mut, indem er zwei ganz junge, aber auch ganz vielversprechende Talente in die Startelf warf. Mateu Morey durfte Achraf Hakimi, der aufgrund seiner fünften gelben Karte fehlte, ersetzen. Und beim dritten Anlauf schaffte Pechvogel Giovanni Reyna endlich sein Startelfdebüt. Er begann an Stelle von Jadon Sancho. Favre darf sich bestätigt fühlen, denn beide zeigten starke Leistungen.
Gegen Schalke 04 verhinderte eine leichte Verletzung beim Warmmachen das Startelfdebüt von Giovanni Reyna. Bei der zweiten geplanten Premiere von Beginn an gegen Mainz 05 bremste ihn ein leichter grippaler Infekt aus. Nun, drei Tage später im Spitzenspiel um die Vizemeisterschaft gegen Leipzig, war es nun endlich so weit. Giovanni Reyna debütierte in der Startelf gegen die Roten Bullen. Sehr zur Freude seines jungen Teamkollegens Erling Haaland. Einerseits weil Reyna und Haaland neben dem Platz einen sehr guten Draht zueinander zu haben scheinen. Andererseits weil auch auf dem Platz die gute Connection weiterbesteht. Gegen Leipzig profitierte Doppelpacker Haaland bei seinem ersten Treffer von einer geschmeidigen Vorlage Reynas, der eine Brandt-Flanke mit einem Kontakt auf den Norweger weiterleitete.
Seinen Spitznamen hat der aufstrebende US-Boy bei Haaland zumindest weg: „Ich habe ihn bereits vorher so genannt und das ist er immer noch: Gio ist der American Dream“, lacht Haaland. Der 19-Jährige urteil über seinen noch einmal zwei Jahre jüngeren Teamkollegen: „Er ist erst 17 Jahre alt und macht schon solch beeindrucke Sachen auf dem Platz. Er hat eine große Zukunft vor sich.“ Mit diesen beiden Talenten gilt dies auch für Borussia Dortmund.
Mateu Morey angekommen: „Sehr, sehr glücklich, aber auch sehr müde“
Ebenfalls sein Startelfdebüt feierte gegen RB Leipzig Mateu Morey. Dass er in diesem Jahr zuvor noch kaum zum Zug gekommen, merkte man auf dem Platz nicht. Allerdings merkte es Morey selbst zum Ende der Partie. „Ich bin sehr, sehr glücklich“, gab der Spanier nach Abpfiff zu Protokoll. „Ich bin aber auch sehr müde. Ich habe lange Zeit nicht viel gespielt, das hat man am Ende etwas gemerkt.“
„Ich hätte sogar ein Tor machen können“, haderte Morey nach dem Spiel sogar etwas mit seiner vergebenen Großchance direkt nach der Pause, „aber am Ende zählen die drei Punkte. Es war heute ein sehr schweres Spiel. Leipzig hat eine gute Mannschaft, aber wir haben es heute richtig gut gemacht.“
Richtig gut gemacht hat es auch Mateu Morey, da waren sich Verantwortliche und Mitspieler einig. Beispielsweise Michael Zorc lobte: „Er hat ein gutes Spiel gemacht, war sehr ballsicher und hat immer wieder zugestochen und Bälle erobert. Defensiv hat er eine gute Stabilität ausgestrahlt und hätte sogar ein Tor schießen können.“ 62 Prozent gewonnene Zweikämpfe sprechen eine deutliche Sprache. Auch Emre Can freute sich für seinen jungen Teamkollegen. „Mateu hat ein super Spiel gemacht. Er ist ein junger Spieler, der immer hart trainiert. Er hat auf seine Chance gewartet, und heute war es soweit. Ich hätte ihm das Tor sehr gegönnt.“
Die Lobhymne gab Morey umgehend an seine Mitspieler zurück. „Ich habe mich sehr gut gefühlt, weil meine Teamkollegen mich auf diesen Tag vorbereitet haben und mir immer geholfen haben. Ich hatte Pech mit meiner Schulterverletzung, fühle mich jetzt aber sehr gut. Ich genieße die Spielzeit und mache das, was ich kann.“ Der Auftritt gegen Leipzig macht den Eindruck, dass Morey einiges kann.
Zu sehr auf sich wollte der von Barcelona vor dieser Spielzeit gekommene Morey das Rampenlicht aber gar nicht richten. „Das Wichtigste war, dass wir gewonnen haben“, sagte der Rechtsverteidiger und blickte bereits auf die kommende Spielzeit. „Der zweite Platz ist gut. Aber wir werden hart daran arbeiten, die nächste Saison als Erster abzuschließen.“ Mit Morey in einer zentraleren Rolle? Achraf Hakimi, den Morey gegen Leipzig ersetzte, geht in diesem Sommer zurück zu seinem Stammverein Real Madrd.