Meunier: Das Herz hat für Dortmund entschieden
Thomas Meunier hätte zu einigen europäischen Topklubs wechseln können. Doch der Belgier entschied sich für Borussia Dortmund und die deutsche Bundesliga. In einem Interview sprach er jetzt über seine Beweggründe, seinen Hunger auf Titel und sein Hausverbot bei Paris Saint-Germain.
Der BVB war schon länger an Thomas Meunier (28) von Paris Saint-Germain interessiert und machte den Zugang relativ früh fix. Der Belgier soll Achraf Hakimi (21) ersetzen, der zu Inter Mailand wechselt. Ähnlich wie Hakimi ist Meunier ist ein Rechtsverteidiger mit ausgeprägtem Offensivdrang.
Der dpa hat Meunier nun ein Interview gegeben und sprach über seinen neuen Klub, die Beweggründe seines Wechsels und Paris Saint-Germain. „Es hatten in den vergangenen Monaten wirklich viele große Klubs Interesse an mir bekundet und zum Teil auch konkrete Angebote gemacht, aus Spanien, Italien, England und eben auch aus Deutschland“, so der Belgier.
Doch warum wurde es ausgerechnet Borussia Dortmund? „Schon vor meinem Wechsel zu PSG hatte ich ursprünglich nach Deutschland oder England wechseln wollen. Die Entscheidung für den BVB war jetzt eine Entscheidung meines Herzens. Mit inzwischen 28 Jahren wollte ich zu einem Klub, der mir und meiner Mentalität ähnlich ist und meiner Art zu denken. Ich bezeichne den BVB gern als die Weiterentwicklung meines Heimatklubs Brügge: ambitioniert und authentisch und auf angenehme Weise bodenständig.“ Meunier wechselte 2016 von Brügge nach Paris.
Meuniers Ex-Trainer Thomas Tuchel (46) hatte mit der Entscheidung für Dortmund nichts zu tun. „Wenn ich eine Entscheidung treffe, versuche ich immer in erster Linie meinem eigenen Gefühl zu vertrauen“, so der 28-Jährige. „Das gilt übrigens auch über den Fußball hinaus. Doch natürlich war mir, spätestens nachdem die Gerüchte aufgekommen waren, auch von Mitspielern und Spielern anderer Klubs einiges über den BVB zugetragen worden, und das war alles nur positiv.“
Meunier: „Meine Lust auf Siege und Titel kennt kein Limit“
Mit Paris Saint-Germain holte Meunier drei Mal den französischen Meistertitel, zwei Mal den Pokal, zwei Mal den Ligapokal und vier Mal den Superpokal. Doch auch in Dortmund möchte er Titel gewinnen: „Meine Lust auf Siege und Titel kennt aber kein Limit, und ich werde alles dafür geben, auch mit dem BVB so erfolgreich zu sein wie es nur geht. Wenn man sich die Qualität in unserem Kader ansieht und die Unterstützung der mehr denn je besten Fans in ganz Deutschland dazurechnet, dann muss der Klub in den kommenden Jahren einfach mal wieder was gewinnen. Und das wird uns auch gelingen.“
Mit Ex-Klub Paris Saint-Germain gibt es nun allerdings Zoff. Meunier hätte gerne noch das Champions League-Turnier im August in Lissabon gespielt. Doch PSG-Sportdirektor Leonardo (50) schien kein Interesse daran zu haben, so Meunier: „Leonardo hat sich zu keinem Zeitpunkt um ein Agreement mit dem BVB, geschweige denn mit mir bemüht! Er wollte, dass ich praktisch gratis für PSG auflaufe.“ Leonardo soll zwar Kontakt zum BVB gehabt haben, soll aber nicht bereit gewesen sein, eine Leihgebühr zu bezahlen, da Meunier nun bereits Spieler des BVB ist. Außerdem: „Leonardo hat der Presse in Frankreich erzählt, dass ich eine Vertragsverlängerung abgelehnt hätte“, so Meunier. „Das stimmt so aber nicht, das will ich ganz deutlich sagen.“ Meunier hatte außerdem Post von einem Klub-Anwalt bekommen. In dem Schreiben wurde ihm untersagt, das Klubgelände zu betreten.
Meunier spielte insgesamt vier Jahre in Paris und bestritt 128 Pflichtspiele. Dem Rechtsverteidiger gelangen 13 Tore und 21 Vorlagen. Für die belgische Nationalelf lief er bislang 40 Mal auf. Ihm stehen sieben Tore und zwölf Assists zu Buche.