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Zwischenbilanz: 3 Gewinner & 3 Verlierer der ersten Woche im BVB-Trainingslager

Giovanni Reyna
Foto: RTMANN/AFP via Getty Images

Mit Hochdruck arbeitet der BVB im Trainingslager in Bad Ragaz an der Vorbereitung für die in einem Monat startende Bundesliga-Saison. Mit zwei furiosen Testspielen gegen die österreichischen Erstligisten SCR Altach und Austria Wien mit einem Gesamtergebnis von 17:2 (!) zeigten sich die Schwarz Gelben in herausragender Frühform. Doch nicht für alle Profis läuft es wie gewünscht in der ersten Woche des Schweizer Trainingslagers und der Vorbereitung. Drei Profis konnten besonders auf sich aufmerksam machen. Drei andere hingegen müssen einen gehörigen Schritt zulegen.



Die drei Gewinner der ersten Woche im Trainingslager:

Giovanni Reyna: „Er kann alles“, so einfach und begeistert kommentiert Trainer Lucien Favre das Skillset des erst 17-jährigen US-Boys. Sowohl gegen Altach als auch gegen die Austria durfte Giovanni Reyna auf der 10 ran, in Abwesenheit des noch länger verletzten Marco Reus. „Das ist meine Lieblings-Position, da habe ich am meisten gespielt in meiner Junioren-Karriere und da fühle ich mich auch am wohlsten“, betont Reyna selbst. Bereits in der vergangenen Saison kam der Teenie zu 15 Bundesliga-Einsätzen. Allerdings stand er nur zwei Mal in der Startelf. „Um ehrlich zu sein, hätte ich gerne noch öfter von Anfang an gespielt“, zeigt sich Reyna ehrgeizig. „Ich bin nie zufrieden. Ich habe meine Chancen bekommen und sie, glaube ich, auch genutzt. Jetzt gebe ich weiter Vollgas und will gerne noch öfter von Anfang an spielen.“ Schwer vorstellbar, dass Lucien Favre auf Giovanni Reyna verzichten kann, wenn er so weitermacht wie in der ersten Woche im Trainingslager.

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Jude Bellingham: Auf deutlich mehr Startelf-Einsätze in der abgelaufenen Saison kann Jude Bellingham zurückblicken. 34 Mal stand Bellingham in der vergangenen Saison in der ersten Elf – allerdings in der zweiten englischen Liga bei Birmingham City, mit dem der Abstieg nur um Haaresbreite vermieden werden konnte. Der Schritt zum BVB ist ein großer, den Bellingham aber scheinbar spielerisch nimmt. Mit Tempo, Übersicht und lautstarker Führungsstärke trotz seiner erst 17 Jahre begeistert er Lucien Favre in Bad Ragaz. Der Coach bescheinigt ihm „eine sehr große Präsenz“. Bellinghams Wunsch dürfte sich also schnell erfüllen: „Ich will 100 Prozent geben – in jedem Training und in jedem Spiel. Ich will so weitermachen und dem Coach die Möglichkeit geben, dass er mich auch einsetzt.“

Raphael Guerreiro: Nicht nur die ganz jungen Hüpfer konnten im Trainingslager in Bad Ragaz überzeugen. Mit Raphael Guerreiro knüpft auch ein alter Hase, mit 26 Jahren wohlgemerkt, an die extrem starke Rückrunde an. Durch die Dortmunder Dreierkette konnte sich Linksaußen Guerreiro mehr der Offensive widmen. Acht Tore und drei Vorlagen in der Bundesliga waren der Ertrag. Auch wenn Favre eine Rückkehr zur Viererkette zu erwägen scheint, Guerreiro strahlt weiter. Mal als Linksverteidiger, mal als Achter vor dem einzigen defensiven Mittelfeldspieler Axel Witsel. Diese Vielseitigkeit, seine technische Stärke und sein Zug nach vorne sind die Trümpfe des portugiesischen Europameisters.

Die drei Verlierer der ersten Woche im Trainingslager:

Emre Can: Des einen Freud ist in einem Fußballkader häufig des anderen Leid. Viel deutet darauf hin, dass es im 30 Mann starken Kader des BVB ähnlich laufen könnte. Denn Emre Can, eigentlich als Führungspersönlichkeit im Winter verpflichtet und in der Rückrunde dieser Funktion auch vorbildlich nachgekommen, könnte Jude Bellinghams gnadenlosem Talent zum Opfer fallen. Stellt Lucien Favre auf Viererkette um, wird es in der Abwehrzentrale neben Mats Hummels und Manuel Akanji für Can in der Innenverteidigung eng. Auf der Sechs ist Axel Witsel gesetzt. Und neben ihm könnte Favre das Tempo und die Technik Bellinghams der Physis und Zweikampfstärke Cans vorziehen.

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Nico Schulz: Im vergangenen Sommer wechselte Nico Schulz für 25,5 Mio. Euro von der TSG Hoffenheim zu Borussia Dortmund. Ein schneller, offensivstarker Linksverteidiger endlich. Doch dann entwickelte sich Schulz‘ Premierensaison im Signal Iduna Park zum Fiasko. Nur elf Einsätze sammelte der 27-Jährige in der Bundesliga. Und aktuell deutet wenig auf eine Besserung seines Standings hin. In den Testspielen lief viel an ihm vorbei. Schulz wirkte wie ein Fremdkörper im Spiel des BVB. Selbst Leihrückkehrer Felix Passlack war häufig besser eingebunden in die schwarz gelben Kombinationen. Würde sich ein Abnehmer für Schulz mit einem passablen Angebot melden, wäre der BVB sicherlich gesprächsbereit.

Dan-Axel Zagadou: Pechvogel der ersten Woche der Vorbereitung war Dan-Axel Zagadou. In der vergangenen Saison hatte sich der wuchtige Innenverteidiger nach der Umstellung auf Dreierkette in den Fokus gespielt. Doch dann beendete ein Außenbandriss seine Saison vorzeitig. Im Trainingslager wollte der junge Franzose wieder voll angreifen, gesundheitlich erlitt er nun aber einen herben Rückschlag. Laut Trainer Lucien Favre soll Zagadou nun erst einmal „zehn bis 15 Tage lang gar nichts machen“. In der Vorbereitung fehlt diese Zeit doppelt. Wird die Innenverteidigung von drei auf zwei Positionen reduziert, muss sich Zagadou wohl zunächst hinter Mats Hummels, Manuel Akanji und Emre Can anstellen.

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