DFB-Pokal: Die wichtigsten Facts und Statistiken vor dem Final-Kracher
Das Datum ist ungewöhnlich, doch das Spiel dürfte einem Finale würdig sein. Am heutigen Donnerstag (20.45 Uhr) treffen Borussia Dortmund und RB Leipzig im Endspiel des DFB-Pokals 2020/21 aufeinander. Die Sachsen wollen den ersten Titel ihrer Historie, während der BVB die Vorherrschaft um die zweite Kraft in Deutschland nicht verlieren möchte. Einige Statistiken sprechen für Dortmund, andere für Leipzig.
In der Liga wird es für RB Leipzig Formsache sein, die Vizemeisterschaft hinter dem FC Bayern München einzutüten. Für den BVB geht es darum, in die UEFA Champions League einzuziehen. Die neureichen Leipziger würden auf Dauer gerne mindestens die zweite Kraft in Deutschland werden. Doch hierfür müsste nun auch der erste Titel her. Damit hat die Borussia heute auch eine besondere Chance: RB Leipzig wieder zur dritten Kraft degradieren.
„Wir wollen das Maximale, das ist im Sport nicht Platz 2“, sagte RB-Chef Oliver Mintzlaff (45) vor dem Finale. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) sprach davon, dass „einem von uns“ bald der Sturz des FC Bayern München gelingen könnte.
Der BVB besiegte in der laufenden Saison die Leipziger gleich zwei Mal: Auswärts gelang ein 3:1 und erst am vergangenen Samstag rang die Borussia die „Bullen“ mit 3:2 nieder. Jadon Sancho (21) traf kurz vor dem Ende zum umjubelten Sieg.
Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic (38) scheint zum Saisonfinale wieder in Bestform aufzulaufen. Einige Statistiken untermauern das. Der BVB hat knapp hinter den Bayern den zweithöchsten Wert beim Herausspielen von Chancen nach freiem Spiel (Open Play expected Goals). Allerdings: Die Chancenverwertung könnte besser sein. Die Borussia erzielte nur 55 Treffer nach freiem Spiel (ohne Standards) und damit 18 weniger als die Bayern.
Statistiken die Mut machen: Dribblings, Balleroberungen, Marco Reus
In Abwesenheit von Torjäger Erling Braut Haaland (20), der heute gegen Leipzig wieder auf dem Feld stehen dürfte, hat Kapitän Marco Reus (31) seine Treffsicherheit wiedergefunden. Der 31-Jährige traf in den letzten fünf Partien drei Mal.
Im Vergleich zu RB Leipzig fällt auf: Im Schnitt braucht das Team von Trainer Julian Nagelsmann (33) zwei Torschüsse mehr für ein Tor als der BVB. Allerdings haben die „Roten Bullen“ auch die wenigsten hochkarätigen Chancen zugelassen.
Dortmund ist bei Balleroberungen nach Gegenpressing top. Mit 4,81 Balleroberungen pro Spiel nach Gegenpressing sind die Schwarzgelben ligaweit führend. Besonders stark sind die Werte hier bei Jude Bellingham (17) und Thomas Delaney (29). Bellingham überzeugt auch als laufstärkster Spieler (11,76 km pro Spiel) und fleißigster Zweikämpfer (16 Duelle pro Spiel) der Borussen. Mit durchschnittlich 0,91 Balleroberungen pro Spiel nach Gegenpressing hat er die drittmeisten der Bundesliga.
Doch auch Leipzig hat einen weiteren Topwert zu bieten: Mit nicht ganz zwei Schüssen nach gegnerischem Pressing pro Spiel haben die Sachsen ligaweit die wenigsten auf das eigene Gehäuse zugelassen. Das gut organisierte Team konnte sich immer wieder durch kluges Freilaufen und eine starke Passsicherheit aus Pressingaktionen befreien.
Im Bereich der Eins-gegen-eins-Situationen haben die Borussen wieder die Nase vorn. 13,72 erfolgreiche Dribblings pro Spiel zählt die Statistik. Damit hat der BVB vier erfolgreiche Dribblings pro Spiel mehr als RB. Am vergangenen Samstag war der überragende Jadon Sancho in vier von fünf Dribbling-Aktionen erfolgreich. Zudem lassen die Dortmunder aber auch die Leipziger ligaweit die wenigsten Dribblings zu.