Marco Reus hat im Fußball bereits viel erlebt. Doch eine 2:5 (1:3)-Heimniederlage musste der Kapitän von Borussia Dortmund auch noch nicht so häufig hinnehmen. „Es war ein katastrophaler Tag“, zeigte sich Reus nach der desaströsen Vorstellung gegen Bayer Leverkusen im DAZN-Interview zutiefst erschüttert.
Mit neun Punkten Rückstand auf den FC Bayern München ist die neunte deutsche Meisterschaft für den BVB in weite Ferne gerückt. „Wir sind überhaupt nicht gut ins Spiel reingekommen, wir waren immer einen Schritt zu spät“, fasste Reus die 90 Minuten gegen Leverkusen zusammen. Besonders die fünf Gegentore konnte sich der Spielführer der Schwarz-Gelben nicht erklären. „Wir erzählen immer dasselbe, und dann müssen wir es auf den Platz bringen, und das haben wir heute gar nicht geschafft“, stellte Reus fest. „Ganz, ganz schlecht im Defensivverhalten“ habe die Mannschaft agiert.
Die erste unerfreuliche Nachricht ereilte Dortmund-Trainer Marco Rose bereits vor Anpfiff. Alle Bemühungen, Erling Haaland, Mats Hummels und Emre Can noch rechtzeitig fit zu bekommen, waren vergebens. Die drei Stammkräfte mussten sich die Begegnung gegen die Werkself von den mit 10.000 Zuschauern gefüllten Tribünen des Signal-Iduna-Parks anschauen.
Leverkusen jederzeit Herr der Lage
Die nächste Hiobsbotschaft folgte elf Minuten nach Anpfiff. Dan-Axel Zagadou leistete sich einen katastrophalen Fehlpass, den sich Leverkusens Torjäger Patrik Schick erlief. Dessen Schuss parierte Gregor Kobel, doch der abgewehrte Ball prallte gegen Manuel Akanji und rollte ins Dortmunder Gehäuse. Zwar revanchierte sich der Leverkusener Jeremie Frimpong in der 16. Minute mit einem Eigentor zum 1:1, doch die Freude hielt nicht lange an. Florian Wirtz (20.) und Robert Andrich (28.) schossen die Gäste zu einer 3:1-Halbzeitführung.
Wer gedacht hätte, dass die Dortmunder nun eine Aufholjagd starten, sah sich bitterlich enttäuscht. In der 53. Minute hämmerte Jonathan Tah das Leder sehenswert an Kobel vorbei zum 4:1 ins Netz. Die Bayer-Elf hatte das Spiel anschließend nicht nur im Griff, sondern erzielte durch Moussa Diaby sogar noch das 5:1 (87.).
Zwei kleine Lichtblicke an einem trüben Sonntagnachmittag gab es noch für den BVB: Erst feierte Giovanni Reyna in der 80. Minute sein Comeback nach fünfmonatiger Verletzungspause. Anschließend betrieb Steffen Tigges in der 89. Minute mit seinem dritten Saisontreffer zum 2:5 noch ein wenig Ergebniskosmetik.