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BVB wirft Ex-Kanzler Schröder aus dem Verein

Hans-Joachim Watzke
Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Borussia Dortmund entzieht dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (77, SPD) die Ehrenmitgliedschaft. Das gab der Verein am Mittwochnachmittag auf seiner eigenen Website bekannt. Die Maßnahme erfolge „mit sofortiger Wirkung“, so der BV. Borussia 09 e.V. Dortmund. Grund für den Rauswurf sei Schröders „Übernahme von Führungspositionen in russischen Staatskonzernen“. Dazu zähle etwa der Posten „als Aufsichtsratschef des russischen Mineralölunternehmens Rosneft“.



Laut BVB sei der entsprechende Beschluss des Präsidiums einstimmig erfolgt. Vereinspräsident Dr. Reinhard Rauball (75) habe den Bundeskanzler a.D. am Mittwochvormittag in einem persönlichen Gespräch diese Entscheidung mitgeteilt, informierte die Borussia. Anders als der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Hannover 96, die mit einem Ausschluss noch zögern, haben die Vereinsverantwortlichen des BVB Nägel mit Köpfen gemacht. Der DFB hat Schröder jedoch ein Ultimatum bis 11. März gestellt.

Schritt bereits am Montag in Erwägung gezogen

Kritisiert wurde von Seiten der Schwarz-Gelben, dass Schröder keine Bereitschaft gezeigt habe, persönliche Konsequenzen aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu ziehen. So habe der 77-Jährige seine Führungspositionen bei staatlichen russischen Energiekonzernen bislang nicht abgegeben. Der ehemalige Bundeskanzler, der als guter Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, forderte zwar, den Krieg in der Ukraine möglichst rasch zu stoppen. Dabei beließ er es jedoch. Seine geschäftlichen Verbindungen nach Russland hat er bis heute noch nicht gekappt.

Seit Montag war mit dem Entzug der Ehrenmitgliedschaft gerechnet worden. So hatte der BVB erklärt: „Die Übernahme von Führungspositionen in russischen Staatskonzernen durch ein BVB-Ehrenmitglied ist vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und des damit einhergehenden gravierenden Verstoßes gegen geltendes Völkerrecht nicht akzeptabel.“

Eine Reaktion Gerhard Schröders liegt noch nicht vor.

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