Diesen Tag wird Tom Rothe niemals vergessen. Der 17 Jahre alte Linksverteidiger spielt sonst für den BVB in der A-Junioren-Bundesliga gegen den Wuppertaler SV, Alemannia Aachen oder Fortuna Köln. Er zählte auch zum Kader in der UEFA Youth League, in der die Schwarz-Gelben unglücklich erst im Viertelfinale ausschieden. Nun durfte er nicht nur zum ersten Mal in der Bundesliga auflaufen, sondern feierte gleich sein Tor-Debüt für die Profis.
Raphael Guerreiro fehlte verletzt, Nico Schulz blieb nur der Platz auf der Bank. BVB-Coach Marco Rose setzte dagegen auf Rothe, der im vergangenen Sommer vom FC St. Pauli zu den Westfalen gekommen war. Nervös war der 17-Jährige überhaupt nicht. In der 24. Minute schraubte er sich nach einer Ecke von Julian Brandt in die Höhe und wuchtete das Leder vorbei an Wolfsburgs Keeper Koen Casteels zum 1:0 für die Hausherren ins Netz.
Der Treffer des Debütanten war der Startschuss für eine Viertelstunde, wie sie der Signal-Iduna-Park nur selten zuvor erlebt hat. Axel Witsel (26. Minute), Manuel Akanji (28.), Emre Can (35.) und Erling Haaland (38.) schraubten das Resultat auf 5:0. Die Gäste wurden förmlich überrollt. 79.200 Zuschauer, sofern sie Anhänger der Borussia waren, kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus.
„Richtig Spaß gemacht“
Nach dem Spiel bekannte Rose, dass seine Elf durch den Führungstreffer durch Rothe „den Moment auf unserer Seite“ gehabt hätten. „Den haben wir gnadenlos genutzt und dann sehr dominanten und guten Fußball gespielt, gut auf Ballverluste reagiert, nichts mehr zugelassen“, freute sich der BVB-Trainer.
In der zweiten Hälfte legten die Dortmunder durch Haaland nach 54 Minuten nach: 6:0. Nachdem das halbe Dutzend voll war, ließen es die Westfalen ein wenig ruhiger angehen. So kamen die Niedersachsen noch durch Ridle Baku nach 81 Minuten zum Ehrentreffer.
Roses Fazit nach dem 6:1-Erfolg fiel entsprechend positiv aus: „Tolles Wetter, tolle Atmosphäre schon weit vor dem Spiel. Es hat heute richtig Spaß gemacht.“ Am nächsten Samstag reist der BVB zum absoluten Top-Spiel nach München. Emre Can gibt schon einmal die Richtung vor: „Wenn wir auch in München erfolgreich sein wollen, müssen wir mutig auftreten, von Anfang an Gas geben und so spielen, wie gegen Wolfsburg in der ersten Halbzeit.“ Vielleicht auch wieder mit Tom Rothe.