BVB-Sportdirektor Zorc warnt vor übertriebenen Erwartungen
Am Ende dieser Saison verabschiedet sich Sportdirektor Michael Zorc vom BVB – ohne Meistertitel. Der 59-Jährige kritisiert nun die übertriebenen Erwartungen, die zahlreiche Fans der Borussia hegen. Selbst Rang zwei reiche vielen nicht, so Zorc.
„Wir werden fast immer Zweiter – und es ist vielen Leuten nicht gut genug“, zeigt er sich enttäuscht. Doch „für den zweiten Platz klopft dir keiner mehr auf dem Westenhellweg in Dortmund auf die Schulter“, glaubt der Sportchef der Borussia. Dabei sei der FC Bayern München den Westfalen finanziell enteilt. Im letzten Geschäftsjahr habe der BVB „285 Millionen Euro weniger Umsatz gemacht als der FC Bayern“, erläutert Zorc gegenüber den „Funke Medien“. Dieser Unterschied, so der 59-Jährige, führe dazu, „dass sich die Bayern, was die Gehälter angeht, circa zehn Gnabrys mehr leisten können als wir“. Letztlich handele es sich daher um „ein ungleiches Rennen“.
Zorc: Auch ohne Meistertitel nicht gescheitert
Die Erwartungshaltung müsse sich daher dringend ändern, verlangt Zorc. „Diese Stimmung ist eine Gefahr für den Club und seine 800 Mitarbeiter. Wir müssen davon wegkommen, dass man als gescheitert gilt, wenn man nicht Meister wird. Letzteres wird der Normalfall sein, und wir müssen dennoch die Möglichkeit haben, Zufriedenheit zu erreichen“, meint der 59-Jährige, der beim BVB seit 2005 als Sportdirektor wirkt.
Trotz der ungleichen Ausgangslage fordert Zorc, dass die Borussia beim Gastspiel in München am Samstag (23. April, 18.30 Uhr) couragiert auftritt. Allein in den letzten sieben Partien beim FC Bayern, die alle verloren gingen, kassierten die Schwarz-Gelben 30 Gegentore. Entschieden zu viel, findet der Dortmunder Sportdirektor. Daher hofft er, „ein besseres Spiel und ein besseres Ergebnis zu erleben als in den letzten Jahren. Es wird mal Zeit, dass wir dort eine richtig gute Leistung zeigen und auch was mitnehmen.“