Gute Spieler gibt es selten zum Nulltarif. Einen Top-Innenverteidiger wie Niklas Süle (26) ablösefrei zu verpflichten, ist eher die Ausnahme denn die Regel. Jeder Profiklub achtet darauf, mit keinem seiner Profis in das letzte Vertragsjahr zu gehen. Vorzeitig verkaufen oder den Kontrakt verlängern, lautet die Devise.
Für viele Kicker musste der BVB zwangsläufig das Festgeldkonto plündern. Sonst wäre so mancher Star bei einem anderen Verein gelandet. Doch nicht immer hat sich die Investition gelohnt, wie eine Auflistung des „Kicker“ zeigt. Wo sich Neuzugang Sébastien Haller (28) einreiht, mag manche überraschen, zeigt aber die Entwicklung der Ablösesummen.
25 Millionen Euro zahlte der BVB
- 2017 für Andrij Jarmolenko (damals 27, Dynamo Kiew)
- 2019 für Nico Schulz (damals 26, TSG Hoffenheim)
- 2020 für Emre Can (damals 26, Juventus Turin, nach vorhergehender Leihe für eine Million Euro)
- 2019 für Julian Brandt (damals 23, Bayer Leverkusen)
- 2020 für Jude Bellingham (damals 17, Birmingham City).
25,5 Millionen Euro flossen 2019 für Thorgan Hazard (damals 26) zu Borussia Mönchengladbach. 26 Millionen Euro kostete 2013 der 24 Jahre alte Henrikh Mkhitaryan. Drei Jahre später verließ der Mittelfeld-Regisseur für 42,5 Millionen Dortmund und wechselte zu Manchester United.
Frühzeitiges Karriereende von Schürrle
Abdo Diallo blieb lediglich ein Jahr bei den Westfalen (2018/19). 28 Millionen Euro überwiesen die Dortmunder für den 22-Jährigen an den FSV Mainz 05. 32 Millionen Euro erhielten sie nach 38 Einsätzen für den BVB von Paris Saint-Germain. 2020 beendete André Schürrle mit 29 Jahren seine Karriere. 2016 ließen sich die Schwarz-Gelben die Dienste des Wolfsburgers noch gut 30 Millionen Euro kosten. Sein Können zeigte er nur in wenigen Momenten.
Ebenfalls 30 Millionen Euro zahlte die Borussia im vergangenen Jahr an die PSV Eindhoven für Donyell Malen. In seiner ersten Saison in Deutschland erzielte der heute 23-Jährige 15 Scorer-Punkte in 37 Einsätzen. Der gleiche Betrag war dem BVB in diesem Sommer Karim Adeyemi (20, von RB Salzburg) wert. Ob sich die Investition lohnt, wird sich zeigen.
Als Mats Hummels 2019 vom FC Bayern München zurückkehrte, ließ sich die Borussia die Abwehrkünste des damals 30-Jährigen 31 Millionen Euro kosten. Mindestens diese Summe erhält Ajax Amsterdam für Sébastien Haller. Doch der ivorisch-französische Stürmer könnte aufgrund von Bonuszahlungen noch teurer werden – bis zu 35 Millionen Euro. Damit wäre der Ex-Frankfurter der neue Rekordtransfer von Borussia Dortmund.