Kritik an Bellingham – Emre Can nimmt kein Blatt vor den Mund
Das 2:4 des BVB in München hat Spuren hinterlassen. Die Leistung einiger Spieler stieß auch intern auf Kritik. Einziger Dortmunder Profi, der annähernd Normalform an einem gebrauchten Abend zeigte, war Emre Can. Der 29-Jährige sprach nach dem Debakel Klartext. Gar nicht gut kam Jung-Star Jude Bellingham dabei weg.
Der 19 Jahre junge Engländer war in München kaum zu sehen. Er holte zwar den Elfmeter heraus, den Can in der 71. Minute zum 1:4 verwandelte, doch ansonsten war Bellingham abgetaucht. Das gefiel Can gar nicht. Bereits während der 90 Minuten in der Allianz-Arena gerieten beide Spieler aneinander und lieferten sich ein verbales Scharmützel.
Gegenüber dem US-amerikanischen Sportsender ESPN relativierte Can zunächst die Auseinandersetzung. „Jude ist noch jung, er muss noch viel lernen“, erklärte der 39-malige Nationalspieler. Doch dabei beließ er es nicht. Anschließend kritisierte er Bellingham deutlich: „Auf dem Rasen, vor 70.000 oder 80.000 Zuschauern, gibt es ein paar Dinge, die du nicht machen darfst. Du musst da sein und eine gute Körpersprache zeigen, wenn ein Mitspieler mal einen Fehler macht oder jemanden übersieht. Das ist etwas, das man als Mannschaftsspieler auch lernen muss.“
„Das reicht einfach nicht“
Nach Informationen von Bild stößt das Auftreten von Bellingham nicht nur bei Can auf Unmut. Es „brodele“ deshalb in der Mannschaft, hieß es. Der 19-Jährige verhalte sich zu negativ, wenn einem seiner Teamkollegen einmal ein Fehler passiere. Er lege manchmal sogar „divenhafte“ Verhaltensweisen an den Tag. Bei Siegen lasse er sich besonders feiern, Kritik blocke er dagegen ab.
Can beanstandete die Mannschaftsleistung aus dem Bayern-Spiel: „Wir hatten ein Plan. Als wir 0:2 zurücklagen, sind wir nicht bei unserem Plan geblieben. Wir haben mit einem Mann gepresst. Das reicht einfach nicht.“ Die Meisterschaft schreibt er jedoch noch nicht ab. „Es gibt noch genügend Spiele, genügend Punkte. Wir werden sehen, was am Saisonende passiert“, bekräftigte der gebürtige Frankfurter.