Watzke akzeptiert Stegemanns Einsicht in die Bochum-Fehlentscheidung
Die Wellen waren hoch geschlagen. Direkt nach dem Abpfiff des 1:1 zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund am Freitagabend, noch auf dem Platz und auch in der Kabine des Schiedsrichters Sascha Stegemann, dem die BVB-Verantwortlichen gleich drei Fehler vorhielten, vor allem aber, nicht auf Strafstoß entschieden zu haben, als Karim Adeyemi gefoult wurde. Nach Stegemanns öffentlicher Abbitte mit Einsicht in diese Fehlentscheidung akzeptierte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke nun dessen Eingeständnis eines Fehlers.
Man schrieb die 65. Minute im Bochumer Ruhrstadion – 1:1 der Spielstand nach zwei frühen Treffern – als Dortmunds Karim Adeyemi nach einer flachen Hereingabe im Strafraum von Danilo Soares zu Fall gebracht wurde. Ein klarer Strafstoß, so urteilten die allermeisten auch neutralen Beobachter. Doch Schiedsrichter Sascha Stegemann sah dies anders und ließ weiterspielen. Dies war ein grober und klarer Fehler, wie auch die Schiedsrichter-Experten von Collinas Erben bestätigten, aber möglicherweise noch als menschliche Schwäche nachzuvollziehen.
Dass dann aber der VAR, der für genau solche Fälle installiert worden war, ebenfalls nicht eingriff und die Partie weiterlaufen ließ, ohne Stegemann aufzufordern, sich die Szene noch einmal per Video anzusehen, stieß dann allgemein auf blankes Unverständnis in Fußball-Deutschland.
Weiterspielen lassen war eine Fehlentscheidung, gibt Stegemann zu
Nach Abpfiff stürmten einige Verantwortliche des BVB die Kabine des Schiedsrichters, um ihren Unmut lautstark Luft zu machen. Vergeblich natürlich in Bezug auf die Entscheidung, keinen Strafstoß zu geben. Das 1:1 hatte und hat weiter Bestand.
Immerhin zeigt Sascha Stegemann selbst die Größe, sich einen Tag später im TV öffentlich zerknirscht zu zeigen über seinen offensichtlichen Fehler, den er damit auch zugab.
Und dies nahm BVB-Boss Hans-Joachim Watzke heute zum Anlass, es mit diesem Fehlereingeständnis seitens des Schiedsrichters es auch zu belassen. „Wir akzeptieren die Einsicht und damit ist es jetzt für uns erledigt“, sagte Watzke zum Thema, um nicht noch weiteres Öl ins Feuer einer Angelegenheit zu gießen, welche ohnehin im Nachhinein nicht mehr zu ändern ist. Zudem rief er die Fans dazu auf, Anfeindungen gegenüber Sascha Stegemann in den sozialen Netzwerken zu unterlassen. „Anfeindungen jeder Art, Verunglimpfungen oder Drohungen können wir – aller Enttäuschung zum Trotz – aber nicht einmal im Ansatz tolerieren.“
Damit sollte dieses Thema wohl auch beendet sein, so unglücklich der gesamt Verlauf für den BVB sich auch darstellt. Zumal ein vergebener Strafstoß ja ohnehin noch längst nicht sicher verwandelt ist. Davon, dass der BVB in jedem Fall die drei Punkte geholt hätte, wenn Stegemann anders entschieden hätte, kann also keine Rede sein.