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Presseschau zum Felix-Nmecha-Transfer des BVB: „Naiv und scheinheilig“

Felix Nmecha
Foto: BVB

Borussia Dortmund hat tatsächlich Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg verpflichtet. Im Vorfeld des Transfers hatten sich laute Proteststimmen unter den Borussia-Fans erhoben gegen diesen Einkauf erhoben. Ab sofort aber ist Felix Nmecha Spieler des BVB. Die Presse ist sich weitgehend einig, dass dies



Der evangelikale Christ Felix Nmecha war mit homo- und transphoben Äußerungen und Likes in den sozialen Medien aufgefallen. Für viele Fans ist die Verpflichtung eines solchen Menschen nicht mit dem Wertekodex von Borussia Dortmund vereinbar, den der Club sich selbst gegeben hat. Und so ist nun Ärger im eigenen Haus vorprogrammiert.

Findet jedenfalls n-tv, das titelt: „BVB kauft für 30 Millionen Euro den Riesenärger ein“. Die bereits stattfindenden und zu erwartenden Auseinandersetzungen der verschiedenen Lager seien „ein weiteres Beispiel für das Auseinanderdriften der verschiedenen Wirklichkeiten und Wahrheiten. Die Mitte wird zerrieben. Sie kann nicht zu einem Dialog beitragen, ohne von den extremeren Standpunkten beider Seiten aufgefressen zu werden. Diese gesellschaftlichen Implikationen hat Borussia Dortmund mit Felix Nmecha eingekauft.“

DerWesten kommentiert, mit der Art der Verkündigung der Verpflichtung von Nmecha habe der BVB „kläglich seine größte Chance“ vergeben. „Die Kritiker unter den BVB-Fans hatten auf klare Kante zum Homophobie-Vorwurf gehofft – und wurden enttäuscht.“ Keine Wort der Klarstellung oder gar Positionierung gegen Homophobie seitens des Spielers – aber auch nicht von Borussia Dortmund.

Edin Terzic
Foto: Getty Images

Trainer Terzic „wollte diesen Wechsel unbedingt“

Beim Sportbuzzer nennt Heiko Ostendorp das Vorgehen des BVB „naiv und scheinheilig“. Denn: „Ein Klub, der sich selbst immer wieder dafür feiert, zu seinen Werten zu stehen, diese auch zu vertreten und ein besonderes Verhältnis zu seinen Fans zu pflegen, ignoriert all das, sobald es um eine vermeintlich sportliche Verstärkung geht.“ Nun sitze man in Dortmund auf einem „Pulverfass“, selbstverschuldet.

Und für Spox verrät der BVB in einem allerdings vor der Verpflichtung verfassten Text mit diesem Transfer „seine eigenen Werte“. Große Verlierer der Geschichte wären jene BVB-Fans, die sich gegen den Wechsel aussprechen, „weil ihnen ihre Werte wichtiger sind als das nächste Tor“. Und Spox bilanziert: „Der Imageschaden ist letztendlich größer als der Ertrag.“

Und für die WAZ geht der BVB mit diesem Transfer ein „hohes Risiko“ ein und verweist zudem auf einen maßgeblichen Akteur bei diesem Vorgang: Edin Terzic. „Der BVB-Trainer wollte diesen Wechsel unbedingt.“

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