Eine Berufung in die deutsche U21-Auswahl lehnte Karim Adeyemi ab. Das sorgte für großes Missfallen. Nun schaltete sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf (62) ein – und fand ebenfalls kritische Worte für die Absage des 21 Jahre alten BVB-Profis.
Besonders gut läuft es für Adeyemi in dieser Saison bislang nicht. In der Bundesliga gelang ihm noch kein einziger Treffer. Bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den VfB Stuttgart nahm ihn Edin Terzić (41) nach einer katastrophalen ersten Halbzeit zur Pause vom Platz. Zudem durfte sich der Außenstürmer schon während der Partie einiges von dem Chef-Trainer anhören, dem der Auftritt seines Schützlings gar nicht zusagte.
An einen Einsatz Adeyemis in der A-Nationalelf ist bei der Formkrise des Flügelflitzers derzeit nicht auch nur ansatzweise zu denken. Die U21 von Bundestrainer Antonio Di Salvo (44) hätte dagegen in der EM-Qualifikation gerne auf den Dortmunder zurückgegriffen. Doch der 21-Jährige lehnte die Berufung ab und erklärte, sich bei den Schwarz-Gelben im Training anbieten zu wollen.
„Eine vergebene Chance“
Dem Chef des Deutschen Fußball-Bundes gefiel diese Entscheidung jedoch überhaupt nicht. In der Halbzeitpause des EM-Qualifikationsspiels der U21 gegen Estland (4:1) fand Neuendorf bei ProSiebenMaxx eindeutige Worte. „Ich halte es für einen Fehler“, betonte der 62-Jährige und meint, dass es „nichts“ bringe, „jemanden zu zwingen hierherzukommen. Es hilft der Mannschaft nicht, wenn jemand mit halbem Einsatz auftritt. Es muss mit Überzeugung sein, mit Herzblut.“ Neuendorf weiter: „Es ist ein Fingerzeig von ihm, wie wichtig er das nimmt.“
Der DFB-Chef betonte, dass die U21 immer auch ein Sprungbrett für höhere Aufgaben gewesen sei. „Das ist vielleicht auch eine vergebene Chance, ich bedauere das“, betonte er im Hinblick auf die Absage Adeyemis. „Ich glaube, dass man stolz sein sollte, wenn man den Adler auf der Brust trägt“, urteilte der gebürtige Dürener.