Viele Jahre ist es her. In der Saison 2014/15 war es. Marcel Sabitzer trug noch das Trikot von RB Salzburg. In der 22. Minute der Bundesliga-Partie bei Admira/Wacker Wien foulte der heutige BVB-Profi seinen Gegenspieler Markus Lackner (32) mit gestrecktem Bein. Der Mittelfeldmann kassierte Glatt-Rot. Nun passierte dem 29-Jährigen beim Sieg in Bremen (2:1) dieses Missgeschick erneut.
Parallele zu damals: Sowohl Salzburg als auch Dortmund gewannen die Begegnung. Vor seinem Platzverweis in Wien hatte Sabitzer sogar nach zwölf Minuten für die Führung seiner Elf gesorgt. Am Ende siegte Österreichs Serienmeister trotz Unterzahl mit 4:1. Ein Spiel Sperre erhielt der gebürtige Welser, der in jener Spielzeit noch als Stürmer auflief, aufgebrummt.
Auf ein ähnliches Strafmaß hoffen jetzt die Verantwortlichen des BVB. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Bremen traf Sabitzer Werder-Profi Mitchell Weiser (29) in der Achillessehnengegend. Schiedsrichter Deniz Aytekin (45) schickte den Österreicher vom Feld. Nach dem Schlusspfiff erläuterte der Unparteiische seine Entscheidung: „Marcel will das nie im Leben. Aber es geht nicht darum, ob es unglücklich ist. Er trifft den Spieler an einer sehr unglücklichen Stelle im Achillessehnenbereich. Wir müssen die Gesundheit der Spieler schützen – und dann ist das eine Rote Karte.“
Mannschaftskollege Niclas Füllkrug äußerte sich ebenfalls zu dem Platzverweis: „Ich glaube, die Dynamik ist nicht so da, dass er eine Verletzung in Kauf nimmt.“ Das Fazit des 31-Jährigen: „Regeltechnisch ist die Rote Karte okay, fußballerisch nicht.“
204 Mal ohne Platzverweis
In Deutschland kassierte Sabitzer bis zum vergangenen Samstag weder eine Rote noch eine Gelb-Rote Karte. In seinem 205. Einsatz in der deutschen Bundesliga erwischte es den 29-Jährigen aber. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl hofft vom Sportgericht auf Milde. „Er trifft ihn nicht mit der offenen Sohle. Ich hoffe, dass es kein langes Strafmaß wird. Dafür war es für mich kein rotwürdiges Foul“, meinte der 44-Jährige.
Edin Terzić (41) stimmt dem Manager zu. „Die Entscheidung kann man nicht mehr beeinflussen, aber vielleicht kann man beeinflussen, wie lange er gesperrt wird“, sagte der Chef-Trainer der Borussia. Schließlich habe Sabitzer „jetzt schon ein halbes Spiel abgesessen“, da der Platzverweis kurz vor der Halbzeitpause erfolgte.