Borussia Dortmund steht im Halbfinale der Champions League. Der BVB drehte die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel bei Atlético Madrid und gewann im Signal Iduna Park mit 4:2 (2:0). Brandt in der 34. Minute sowie Maatsen (39.) brachten die Schwarz-Gelben vor der Pause mit 2:0 in Führung. Hummels mit einem Eigentor (49.) und Correa (64.) sorgten für den Ausgleich. Doch dann drehten Füllkrug (71.) und Sabitzer (74.) die Partie erneut.
Fünf Änderungen nahm BVB-Trainer Terzić im Vergleich zum 2:1-Erfolg in der Bundesliga in Mönchengladbach vor: Für Haller (verletzt), Wolf, Süle, Özcan und Bynoe-Gittens (alle Bank) begannen Ryerson, Hummels, Can, Sancho und Füllkrug.
Zwei Riesenchancen gleich in der Anfangsphase. Adeyemi bediente Sabitzer im Zentrum. Doch statt direkt zu schießen, nahm der Österreicher den Ball erst an. Azpilicueta grätschte im letzten Moment noch dazwischen (4.). Im Gegenzug stürmte Morata bei einem Konter auf und davon, lupfte die Kugel aber nicht nur an Kobel vorbei, sondern auch am Dortmunder Tor.
Nach dem wilden Beginn hatten sich beide Teams besser sortiert. Es dauerte bis zur 17. Minute, als Adeyemi Oblak mit einem Volleyschuss prüfte. Der BVB kontrollierte Mitte der ersten Hälfte die Begegnung und hatte rund 60 Prozent Ballbesitz.
Glück für die Hausherren in der 32. Minute. Hummels übersah Griezmann und spielte dem Madrider Stürmer den Ball in die Füße. Doch der Franzose war offensichtlich überrascht und konnte das Spielgerät nicht kontrollieren.
Dann kamen die Minuten der Dortmunder. Hummels passte in den Lauf auf Brandt, der aus spitzem Winkel abzog. Vom Fuß von Oblak prallte der Ball zum 1:0 für den BVB ins Netz (34.). Nur fünf Minuten später legte Maatsen nach, der ebenfalls von der linken Seite abzog. Vom zweiten Pfosten flog die Kugel zum 2:0 ins Tor. Atlético fand kaum noch statt.
BVB wankt – und Atlético fällt
Madrids Trainer Simeone reagierte zur Pause auf die schwache Vorstellung seiner Elf und wechselte gleich dreimal. Die Schwarz-Gelben gingen dagegen personell unverändert in den zweiten Durchgang.
Die „Colchoneros“ versuchten sofort, mehr Druck aufzubauen. Schon in der 49. Minute sollten sich die Bemühungen der Gäste auszahlen. Nach einem Eckstoß kam Hermoso freistehend zum Kopfball. Hummels lenkte die Kugel unglücklich in das eigene Tor. Kobel hätte wohl ansonsten keine Schwierigkeiten gehabt, die Kugel zu halten.
Die Dortmunder standen jetzt nicht mehr so kompakt wie vor der Pause. Atlético bekam in der 57. Minute die Chance zum Ausgleich. Einen weiten Pass von Koke nahm Correa an, schob den Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbei.
In der 64. Minute schlug es erneut hinter Kobel ein. Zwei Madrider Schüsse konnte der BVB noch klären, doch dann nagelte Correa die Kugel aus sieben Metern zum 2:2 ins Tor.
Die Borussia wankte jetzt – und schlug zurück. Eine Hereingabe von Sabitzer köpfte Füllkrug an den rechten Innenpfosten. Von dort sprang der Ball zum 3:2 ins Netz (71.). Und es kam noch besser für die Dortmunder. Aus rund 14 Metern nagelte Sabitzer die Kugel zum 4:2 ins Madrider Tor (74.).
In der 81. Minute hatte Füllkrug nach einem langen Ball von Brandt das 5:2 auf dem Fuß, scheiterte aber im Eins-gegen-eins an Oblak. Madrid wirkte nach dem vierten Gegentreffer angeschlagen. Einen Distanzschuss von Sabitzer fischte der Madrider Schlussmann gerade noch aus dem rechten Toreck (87.). Die „Colchoneros“ entwickelten dagegen keinerlei Torgefahr mehr.
Der BVB brachte den Sieg souverän über die Zeit und trifft im Halbfinale auf Paris Saint-Germain, das den FC Barcelona ausschaltete.
Fazit: Nach einer stürmischen Anfangsphase mit großen Chancen auf beiden Seiten übernahm der BVB die Kontrolle. Die Dortmunder bearbeiteten beharrlich den Gegner und gingen verdient in Führung. Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich ein anderes Bild ab. Die „Rojiblancos“ erhöhten den Druck, während die Schwarz-Gelben gehörig wackelten. Die Spanier nutzten die Lücken, die sich ihnen boten und glichen aus. Doch dann kämpfte sich die Borussia in die Partie zurück und drehte die Begegnung zu ihren Gunsten.
BVB: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen – Can, Sabitzer – Sancho (86. Özcan), Brandt (90. Reus), Adeyemi (66. Bynoe-Gittens) – Füllkrug
Atlético Madrid: Oblak – Giménez, Witsel, Hermoso, Molina (46. Barrios), Azpilicueta (46. Riquelme) – Llorente, Koke, de Paul (84. Saúl Ñíguez) – Griezmann, Morata (46. Correa)
Tore: 1:0 Brandt (34.), 2:0 Maatsen (39.), 2:1 Hummels (49., Eigentor), 2:2 Correa (64.), 3:2 Füllkrug (71.), 4:2 Sabitzer (74.)