„Das tut mir echt leid für Edin“ – Ex-Assistent Hermann kritisiert Umgang mit Terzic
Bayer Leverkusen, 1. FC Nürnberg, Bayern München, Schalke 04, Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf und Borussia Dortmund: Der Lebenslauf von Peter Hermann liest sich wie ein Who’s Who des deutschen Fußballs. Im Dezember 2022 beendete der heute 72-Jährige aus gesundheitlichen Gründen seine lange Karriere. Am Umgang mit Edin Terzić übte er jetzt in einem Interview Kritik.
Derzeit geht es dem gebürtigen Rheinland-Pfälzer nicht so gut. „Ich habe eine Nervenerkrankung, und die Kraft lässt nach. Es macht mir sehr zu schaffen“, gesteht er im Gespräch mit Sport1. Er halte sich „fast nur zu Hause auf“, erzählt Hermann. Ab und zu fahre er einkaufen. „Alles, was ich noch irgendwie machen kann, mache ich“, zeigt er sich dennoch optimistisch. „Ich habe mir ein Dreirad bestellt. Damit kann ich ganz gut fahren.“
Zum Abschluss seiner Laufbahn arbeitete er noch fünf Monate als Assistent von Terzić. Der Rücktritt des 41-Jährigen lässt Hermann nicht kalt. „Das tut mir echt leid für Edin. Wenn man ihn sieht, der hatte einen schönen hohen Punkteschnitt“, weist er auf die durchaus erfolgreiche Bilanz des Ex-Trainers hin. Von 2022 bis 2024 erzielte Terzić mit dem BVB 1,93 Zähler pro Partie. 2023 hätte er fast die Meisterschale an den Borsigplatz geholt, vor wenigen Wochen verpasste er in der Champions League knapp den „Henkelpott“.
„Das ist alles nicht sauber“
„Er stand Millimeter vor der Meisterschaft und Millimeter vor dem Champions-League-Sieg“, erinnert er an die Fast-Triumphe des gebürtigen Sauerländers. Er kritisiert den Umgang mit dem früheren Chef-Coach des BVB. „Wärst du besser schon vorher ausgestiegen, dann hätte keiner drüber geschrieben. Mit Pech verliert er das Spiel und dann nach dem Spiel sagen alle: super gespielt und einen Tag später geht das Geschieße schon los. Das ist alles nicht sauber“, moniert Hermann und zeigt sich solidarisch mit Terzić: „Das hat Edin nicht verdient.“ Auch wenn es in der Bundesliga „nicht so gut“ gelaufen sei. Doch ins Endspiel müsse man „erst mal kommen“.
Die genauen Gründe für dessen Rücktritt kenne er nicht, „aber ewige Kritik ist auch nichts“, weiß die Trainer-Legende. Über seine Zukunft müsse sich der 41-Jährige keine Sorgen machen, behauptet Hermann: „Ich denke, er wird auf jeden Fall genug Angebote bekommen.“