Kaum da – und bald schon wieder weg? Sven Mislintats Rückkehr zu Borussia Dortmund schien ein Comeback von kurzer Dauer zu werden. Angeblich sollen sich der 51 Jahre alte Kaderplaner des BVB und Neu-Chef-Trainer Nuri Şahin (35) ordentlich gezofft haben. Von „Kompetenzüberschreitungen“ und „Alleingängen bei Transferentscheidungen“ ist die Rede. Jetzt spricht BVB-Geschäftsführer Lars Ricken (48) Klartext.
Übereinstimmenden Meldungen von Bild, Ruhr Nachrichten und WAZ zufolge soll Mislintat sogar das Aus gedroht haben. Şahin habe sich etwa an TV-Auftritten des früheren Chef-Scouts gestört, in denen sich dieser über mögliche Transfers ausgelassen hat. Auch in Mannschaftskreisen sei darüber diskutiert worden. Zudem soll der 51-Jährige selbst Gespräche mit potenziellen Neuzugängen geführt haben, obgleich dies die Aufgabe von Sportdirektor Sebastian Kehl (44) ist.
Anlass zu Kritik habe den Zeitungsberichten zufolge auch Mislintats „dominantes Auftreten“ geliefert. Interne Sitzungen seien dadurch eskaliert und „eine vernünftige Gesprächsatmosphäre kaum vorhanden gewesen sein“, schrieb Bild.
„Es wurden Tränen gelacht“
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) äußerte sich Geschäftsführer Ricken zu dem vermeintlichen Krach. „Das, was ich am Sonntag lesen musste, entspricht nicht der tatsächlichen Situation“, betonte der Ex-Profi. Demnach habe es „auch keinen Streit zwischen Nuri Sahin und Sven Mislintat gegeben“. Ricken weiter: „Es gab keinen Verweis von Sven Mislintat.“ Mit dem Kaderplaner der Borussia geführte Interviews seien mit Zustimmung des Klubs geführt worden.
Der 48-Jährige unterstrich die gute Stimmung im Trainingslager in Bad Ragaz (Schweiz). Dort herrschten „außergewöhnliche Bedingungen und eine Top-Atmosphäre im Team und im Staff“, stellte Ricken klar. „Wir fühlen uns sehr wohl, und die Stimmung ist ein guter Mix aus Intensität, Bereitschaft und Lockerheit. Gestern Abend haben die Neuzugänge gesungen – es wurden Tränen gelacht.“