„Unter Druck entstehen Diamanten“: Thomas Broich erläutert Jugendkonzept des BVB
Die Erleichterung stand allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Nach vier Spielen ohne Sieg gewann die U23 am Sonntag (23. September) endlich wieder eine Begegnung in der 3. Liga. Gleich mit 3:0 schickte BVB II den starken Aufsteiger Alemannia Aachen auf die Bretter. Auch bei Thomas Broich (43) war die Freude nach dem Schlusspfiff groß, doch Rückschläge hat er bewusst einkalkuliert.
Für drei Dortmunder Spieler war es der zweite Drei-Tore-Sieg binnen weniger Tage. Linksverteidiger Almugera Kabar (18), Mittelfeldspieler Ayman Azhil (23) und Torhüter Marcel Lotka (23) standen bei dem 3:0-Auswärtserfolg in der Champions League gegen Club Brügge im Kader, blieben aber ohne Einsatz. Im schwarzgelben Duell mit der Alemannia gehörten sie dagegen der Startelf an. Bereits am Mittwoch (25. September, 19 Uhr) wartet mit der Partie gegen Rot-Weiss Essen die nächste Bewährungsprobe auf die U23 von Borussia Dortmund.
Broich, seit Juli 2024 Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) des BVB, ist es wichtig, dass die Talente des Klubs schon frühzeitig gefordert werden. „Ich glaube, dass wir in allen Bereichen mehr Risiko eingehen müssen, dass wir die Jungs einfach viel früher unter stärkeren Druck setzen“, meint der frühere Bundesligaprofi (Mönchengladbach, Köln, Nürnberg).
Fehler erlaubt
Der 43-Jährige erläutert im Gespräch mit MagentaSport sein Konzept: „Dieser Spruch ‚Unter Druck entstehen Diamanten‘ ist im Jugendbereich so zutreffend. Dieser Druck bedeutet eben auch, dass wir Fehler machen, aber genau das wollen wir ein Stück weit mehr zulassen. Dieses Risiko beinhaltet zum Beispiel auch, dass immer mehr jüngere Spieler viel früher schon in einer Mannschaft auflaufen.“
Youngsters, wie etwa der erst 18 Jahre alte Kabar, dürften noch für die A-Junioren antreten. Doch in der 3. Liga treffen sie auf erfahrene Gegenspieler, die mit allen Wasser gewaschen sind. Das kann auch mal schmerzhaft werden, wie der Innenverteidiger am eigenen Leibe erfahren musste. Gegen Aachen zog er sich nach einem unabsichtlichen Schlag ins Gesicht einen Nasenbeinbruch zu. Nach starker Leistung musste Kabar in der 74. Minute vorzeitig vom Feld.