Genau wie der Rest der Bundesliga war der BVB im Laufe der vergangenen Sommer-Transferperiode äußerst aktiv. Tatsächlich waren die Schwarzgelben mit rund 80 investierten Millionen – hinter Bayern München – der zweitgrößte Geldausgeber in der Liga. Doch trotz der großen Investitionen erwiesen sich nicht alle Neuverpflichtungen als Volltreffer – zumindest laut bisheriger Statistiken.
Mit 28 Toren in genauso vielen Bundesliga-Spielen für den VfB Stuttgart in der Vorsaison weckte Serhou Guirassy das Interesse vieler europäischer Top-Clubs, inklusive einiger englischer Premierligisten. Doch die Schwarzgelben waren am konkretesten, sodass man den Guineer für 18. Mio. Euro nach Dortmund holte. Obwohl im Laufe der langen Transfer-Saga gewisse Verletzungsprobleme aufgetaucht sind, die unter BVB-Fans für große Zweifel gesorgt haben, kann jeder in Dortmund mit seiner Verpflichtung bislang voll und ganz zufrieden sein.
Der guineische Stürmer feierte nämlich mit 10 Toren in 14 bisherigen Pflichtspielen einen äußerst guten Einstand im schwarzgelben Trikot. Tatsächlich erwies sich Guirassy bislang als eine der besten Möglichkeiten von der Champions League Saison 24/25 zu profitieren, da er nach den fünf ersten Spieltagen 4 Tore und 2 Assists auf seinem Konto hat. Den besten Beweis seiner Effizienz in der Königsklasse liefert seine XG-Statistik, die Guirassy mit Leichtigkeit übertrifft (2,64 erwartete Tore und 0,86 erwartete Vorlagen). Auch beim letzten CL-Duell gegen Dinamo Zagreb traf er als Einwechselspieler, sodass es klar ist, dass man eine Torschützenwette in diesem Fall seelenruhig in Erwägung ziehen darf. Alles in allem scheint es, dass die Dortmunder mit diesem Transfer ein echtes Schnäppchen gefunden haben.
Der deutsche Nationalspieler Waldemar Anton etablierte sich direkt nach seiner Ankunft aus Stuttgart als Stammpersonal in der Verteidigung – und angesichts seiner Statistiken wird das auch in Zukunft der Fall sein. Obwohl die schwarzgelbe Verteidigung im bisherigen Bundesliga-Verlauf nicht besonders gut wirkte (18 Gegentore; 1,3 pro Spiel), können sich Antons statistische Daten sehen lassen. Im Rampenlicht stehen rund 5 zurückgewonnene und 3,1 abgewehrte Bälle pro Bundesliga-Spiel, sowie eine hohe Passgenauigkeit von 92% (96% in der eigenen Hälfte). Zudem wird Anton bloß 0,2 Mal pro Spiel ausgedribbelt, was insbesondere für einen Innenverteidiger ein äußerst guter Wert ist. Wenn er so weitermacht, wird er seinem etwas höheren Kaufpreis von über 22 Mio. Euro definitiv gerecht werden.
Obwohl Pascal Groß im bisherigen Saisonverlauf auch als rechter Außenverteidiger fungierte, schaffte er mit 5 Assists in allen Wettbewerben, seine Spielmacher-Qualitäten unter Beweis zu stellen. Auch defensiv machte Groß mit 1,5 Tackles und 3,5 zurückgewonnenen Bällen pro Bundesliga-Spiel auf sich aufmerksam. Alles in allem wirkt der 33-Jährige bislang als eine universelle Waffe, mit der man in Dortmund zufrieden sein darf.
Der 22-jährige Offensivmann Maximilian Beier wird als eines der größten deutschen Sturmtalente gehandelt, sodass es nicht überrascht, dass man in Dortmund knapp 30 Mio. Euro für seine Dienste bezahlen musste. Doch bislang war nicht viel von seinem großen Talent zu sehen – denn 2 Treffer (XG 1,59) und ein Assist in 16 Pflichtspielen sind zweifellos zu wenig. Trotz des schwächeren Saisonstarts darf man diesbezüglich als BVB-Fan optimistisch sein, da Beier alle seine Torbeteiligungen seit Anfang November verzeichnete – Die Eingewöhnungsphase scheint also vorbei zu sein.
Zusammen mit RB Leipzig haben die Schwarzgelben mit 24 Profis den kleinsten Kader der Bundesliga. Und trotz zahlreicher Verletzungen und einer eher bescheidenen Hinrunde hat man in Dortmund – laut Transfermarkt – keine großen Transferziele für die kommende Winterpause. Quellen aus anderen Ländern berichten allerdings von Dortmunds Interesse an gewissen Spielern. Während der Wechsel von Jobe Bellingham bereits seit Monaten angekündigt wird, sollen die Schwarzgelben darüber hinaus auch an ein paar anderen talentierten Youngstern interessiert sein, wie Christopher Nkunku, Severe Nypan oder Ricardo Pepi. Es bleibt also abzuwarten, ob die Schwarzgelben im Laufe der Winterpause den Kader erfrischen werden.