Marco Rose
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Noch hat Marco Rose sein Amt bei Borussia Dortmund gar nicht angetreten, doch Einfluss auf seinen künftigen Arbeitgeber nimmt der 44 Jahre alte Noch-Trainer von Ligarivale Borussia Mönchengladbach bereits jetzt. Änderungen sind nicht nur in der Zusammensetzung des Kaders zu erwarten, sondern auch im Spielstil und im Auftritt der Mannschaft.

Verantwortliche und Fans des BVB warten sehnlichst auf die Rückkehr zum aggressiven Angriffsfußball, den einst Jürgen Klopp spielen ließ. Vermisst wird in Dortmund jedoch mindestens genauso die Emotionalität des heutigen Liverpooler Trainers. Anders als ein Lucien Favre, der trotz zwei errungener Vize-Meisterschaften nie wirklich beliebt bei den BVB-Anhängern gewesen ist, gilt Marco Rose eher als Typ, der an der Seitenlinie ähnlich engagiert wie Klopp auftritt. Nervenkitzel verspricht auch eine Registrierung, um auf Ergebnisse der Dortmunder Borussia zu setzen.

Mit der Verpflichtung von Rose offenbaren die Verantwortlichen des BVB, dass sie wieder auf Gegenpressing und Tempofußball setzen möchten. Der Ballbesitzfußball, der noch unter Favre praktiziert wurde, ist damit endgültig passé. Doch um Hochgeschwindigkeitsfußball zu spielen, benötigt man entsprechendes Personal, das in der Lage ist, dies auf dem Rasen umzusetzen.

Diese Saison hat jedoch gezeigt, dass der Kader der Schwarzgelben nicht ausgewogen besetzt ist. Während in der Offensive nicht nur Erling Haaland mit seinen Torjägerqualitäten zu begeistern weiß, fehlen im Mittelfeld Spieler, die ein höheres Tempo gehen können. Ein Axel Witsel etwa steht nicht für den mutigen Angriffsfußball à la Klopp oder Rose. Dies gilt genauso für Thomas Meunier, Julian Brandt oder Mats Hummels. Selbst ein Marco Reus ist nicht zuletzt aufgrund seiner Verletzungshistorie für aggressives Gegenpressing nur bedingt geeignet.

Der Neubeginn unter Rose wird daher nicht ohne anderes Personal auskommen. Obgleich aktuell noch in Diensten von Borussia Mönchengladbach tätig, ist der 44-Jährige bereits in die Verpflichtung neuer Spieler involviert. Da weder Roman Bürki noch Marwin Hitz überzeugen können, gilt es als sehr wahrscheinlich, das 2021/22 ein neuer Mann im Kasten stehen wird. Interesse soll der BVB an Péter Gulácsi bekundet haben, der derzeit noch das Tor von RB Leipzig hütet.

Verstärken muss sich Borussia Dortmund ebenfalls in der Innenverteidigung, die sich gerade bei Standardsituationen als anfällig erweist. Nach Neuzugängen für die Flügelpositionen suchen die Schwarzgelben ebenfalls intensiv. Sollte Jadon Sancho seine Wechselabsichten begraben, hätte Marco Rose ein Problem weniger. Aufgrund der größeren finanziellen Mittel ist er bei seinem künftigen Arbeitgeber eher in der Lage, seine Vorstellungen in die Realität umzusetzen. Zeit erhält er ebenfalls, denn Roses Vertrag läuft über drei Jahre.