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Zorc: „Schritt in die richtige Richtung“ – Favre und Reus loben Mentalität

Michael Zorc und Lucien Favre
Foto: TIMM SCHAMBERGER/AFP/Getty Images

Schon vor der Partie gegen Hertha BSC wollte Sportdirektor Michael Zorc nichts von einem Schicksalsspiel für Coach Lucien Favre wissen. Vielmehr sprach er diesem sein Vertrauen aus. Nach dem harterkämpften Sieg gegen die Berliner ist die Trendwende noch nicht gelungen. Aber ein wichtiger Dreier wurde eingefahren und vor allem bewies der BVB Kämpferherz und Mentalität. Diese Eigenschaften lobten im Nachhinein auch Trainer Lucien Favre und Kapitän Marco Reus.



Die Erleichterung und der Druck, der von seinen Schultern gefallen war, merkte man Lucien Favre nach den nervenaufreibenden 90 Minuten im Berliner Olympiastadion an. „Es war ein fantastischer Sieg“, jubelte der Schweizer. „Wir haben alles gegeben. Eine Halbzeit lang zu zehnt zu verteidigen, ist nicht einfach, egal gegen welche Mannschaft.“ Seinen Abwehrchef Mats Hummels sah er dabei nicht in der Position des Schuldigen. „Eine gelb-rote Karte kann jedem Spieler passieren. Das geht so schnell, die anderen machen Druck.“

Dass es in den zweiten 45 Minuten nur noch über Kampf und Leidenschaft, nicht in erster Linie über fußballerische Klasse gehen würde, betonte der Coach vor seiner Mannschaft in der Halbzeitansprache: „Wir haben in der Halbzeit gesagt, wir müssen Charakter zeigen, dass wir eine Mannschaft sind. Die Spieler haben gekämpft, sie sind viel gelaufen. Wir haben immer geglaubt, dass es möglich ist. Nachher haben wir sehr kompakt gespielt. Das war eine Mannschaft – auch zu zehnt.“

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Zorc feiert Favre, Reus die starke Mentalität

Für die Kraftleistung in der zweiten Halbzeit machte Sportdirektor Michael Zorc auch die Verbindung von Mannschaft und Trainer verantwortlich. „Wir sagen die ganze Zeit, dass die Arbeit zwischen Trainer und Mannschaft sehr gut ist. Das hat man auch heute auf dem Platz gesehen, sonst bringt man nicht solch eine Leistung. Dann bringt sich nicht jeder so ein für die Mannschaft. Deswegen sind wir überzeugt, dass wir die Trendwende schaffen. Heute war es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Dass es nun aber auch in dieselbe Richtung weitergehen muss, wissen sowohl Michael Zorc als auch Lucien Favre.

Fußballerisch ansprechend war der BVB aber nur in den ersten 20 Minuten. Eiskalt nutzten die Schwarz Gelben ihre stärkste Phase für zwei Treffer durch Jadon Sancho und Thorgan Hazard. Danach kam die Hertha immer besser ins Spiel und zum Anschlusstreffer. Spätestens mit der Ampelkarte für Mats Hummels kippte die Partie vollends. Doch Zauberfußball wäre in diesem wichtigen Spiel sowieso nicht zu erwarten gewesen, betonte Kapitän Marco Reus, der selbst ebenfalls unauffällig agierte. „In der jetzigen Situation ist es egal, wie wir spielen. Die Hauptsache ist, dass wieder drei Punkte geholt haben. In den ersten 30 Minuten haben wir gut gespielt in dem neuen System. Wir hatten gute Abläufe, haben verdient die zwei Tore gemacht. Dann machen sie aus dem Nichts das 1:2. Nach der gelb-roten Karte war es wichtig, dass wir uns nicht zu tief hinten reindrängen lassen.“

Auch in den Aussagen des Kapitäns wurde deutlich, wie enorm wichtig der Dreier für die Seelenlage der Dortmunder war. „Wir haben in der Pause gesagt, dass wir das unbedingt über die Zeit bringen wollen. Die zweite Halbzeit war nur Leiden und Kampf. Den haben wir angenommen. Die drei Punkte gehören uns.“ Und das war in der kritischen aktuellen Lage im Verein erst einmal das wichtigste.

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