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BVB-Krise: Verlieren auch die Dortmund-Stars den Glauben an Favre?

Michael Zorc und Lucien Favre
Foto: TIMM SCHAMBERGER/AFP/Getty Images

Nach dem 3:3 gegen den SC Paderborn brennt in Dortmund endgültig der Baum. Bayern und Leipzig marschieren, auch Schalke 04 ist wieder am Erzrivalen aus Dortmund vorbeigezogen. Hat die anhaltende Formkrise des selbsternannten schwarz gelben Meisterschaftsanwärter Konsequenzen für Trainer Lucien Favre? Die Fans zeigen sich kritisch, die BVB-Stars stellen sich in ihren Statements noch vor den Schweizer. Doch zwischen den Zeilen lassen ihre Aussagen tief blicken.



Von den BVB-Machern erfährt Lucien Favre vorerst weiterhin keinen Entzug des Vertrauens. Beziehungsweise des Traineramtes. Denn wie nach absoluter Rückendeckung, nach tiefem Vertrauen in das Wirken des Trainers klangen die Aussagen von Sportdirektor Michael Zorc nicht mehr. „Wir fahren mit ihm nach Barcelona“, kündigte er die vorläufige Weiterarbeit mit dem Übungsleiter an. Doch ist Barcelona das endgültige Schicksalsspiel für Favre? Selbst bei einem (überraschenden) Sieg gegen die Katalanen, darf die Ideenlosigkeit, Unbedarftheit in der Verteidigung und taktische Fehler nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Marco Reus stellte sich direkt nach seinem Last-Minute-Treffer zum 3:3 gegen Paderborn an den DAZN-Mikrofonen noch vor seinen Trainer. „Der Trainer stellt uns immer gut ein, aber wir bekommen es nicht auf den Platz. Jeder muss sich an die eigenen Nase fassen. Darüber müssen wir reden, nicht über unseren Trainer“, forderte der Dortmunder Kapitän. Doch andererseits merkte er bezüglich der ersten Hälfte auch an: „Wir wussten gar nicht, wie wir richtig pressen sollen. Und das sollte uns zu denken geben“, gab Reus einen Einblick in die Gedanken der Mannschaft.

Auch Mats Hummels kritisiert Favres Pressing-Plan

Auch Führungsspieler Mats Hummels sah die großen Dortmunder Probleme in der ersten Hälfte im Pressing-Verhalten der BVB-Profis. „Wir haben das Pressing in der ersten Halbzeit nicht hundertprozentig durchgezogen.“ Diese Nachlässigkeit bestrafte Paderborn eiskalt. „Dann hatte Paderborn in allen drei Szenen, die zu den Toren geführt haben, einen Geschwindigkeitsvorteil. Das waren heute viele Mankos in der ersten Halbzeit. Es fällt schwer, da gute Sachen zu finden. Das war in fast allen Belangen viel zu wenig von uns und das wissen wir auch. Ich glaube nicht, dass jemand mit irgendeinem anderen Gefühl hier rausgeht.“ Exemplarisch dafür stand die viel zu lasche Zweikampfführung von Nico Schulz und Julian Weigl als letzte Glieder der Fehlerkette vor den drei Gegentoren.

Auf die Frage nach dem Warum, den Ursachen für die defensiven Probleme in den ersten 45 Minuten wich Hummels etwas aus: „Sagen wir mal so, wir tun uns im 4-1-4-1 leichter zu pressen.“ In das Spiel hatte Favre sein Team im 4-2-3-1-System geschickt. „Ich belasse es dabei“, wollte Hummels keine explizitere Kritik am Trainer üben. Erst in der Halbzeit stellte der Schweizer um. Aus einem 0:3 wurde dann immerhin noch ein Punkt gerettet. Favres Standing wird dieser Punkt aber kaum noch lange helfen.

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