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Talentschmiede BVB – So profitieren Morey, Balerdi und Co von Corona

Leonardo Balerdi
Foto: Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Der Weltfußball musste aufgrund der Corona-Pandemie den Atem anhalten. In Deutschland begann als erste unter den großen Ligen wieder der Spielbetrieb. Dazu wurde von der DFL ein Konzept entwickelt, um verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen. Abstand, Mund-Nasen-Schutz und, um einer steigenden Zahl von Verletzungen vorzubeugen, fünf statt drei Wechsel pro Spiel. Von letzterer Regelung profitieren beim BVB junge Talente, die bislang nicht wie gewünscht zum Zug kamen. So sieht die aktuelle Situation bei Mateu Morey, Leonardo Balerdi und Tobias Raschl aus. 



Bei Borussia Dortmund werden junge, internationale Top-Talente praktisch schon am Fließband zu Stars geformt. Während seiner Dortmunder Zeit war das so bei Ousmane Dembele, heute beim FC Barcelona tätig. Ihm folgten Christian Pulisic (jetzt FC Chelsea London), der wohl in die Premier League abwandernde Jadon Sancho und als jüngstes Beispiel Giovanni Reyna, der sich in Windeseile bei den Profis integrieren konnte und stetig Spielanteile erhält.

Noch nicht ganz so weit sind mit Mateu Morey, Leonardo Balerdi und Tobias Raschl drei Spieler, die extrem hohes Ansehen bei Borussia Dortmund genießen, in der Bundesliga-Mannschaft bis zur Corona-Unterbrechung aber noch keine nennenswerte Rolle gespielt hatten. Auch Sebastian Kehl, Leiter der Lizenspielerabteilung bei Borussia Dortmund, hat die Youngster auf dem Zettel. „Alle drei sind sehr junge Spieler, die ohne Zweifel großes Potenzial haben. Sie haben sich Einsätze verdient“, argumentiert Kehl gegenüber dem Sportmagazin kicker. „Sie geben im Training Gas, behaupten sich gegenüber der großen Konkurrenz, die beispielsweise Mateu in Achraf Hakimi auf seiner Position hat. Da kann man ihnen überhaupt keinen Vorwurf machen.“ Lucien Favre soll diese Sichtweise grundsätzlich teilen.

Balerdi mit vier, Morey mit zwei Kurzeinsätzen seit dem Re-Start

Vor der Corona-Unterbrechung waren die drei Jungprofis in der ersten Mannschaft des BVB dennoch so gut wie gar nicht zum Zug gekommen. Mateu Morey und Tobias Raschl waren in der Bundesliga noch überhaupt nicht eingesetzt worden. Und der immerhin 15,5 Mio. Euro teuere Leonardo Balerdi konnte lediglich auf einen Kurzeinsatz gegen Fortuna Düsseldorf (5:0) zurückblicken. Gerade bei dem argentinischen Innenverteidiger ergab sich die kuriose Situation, dass er mehr Länderspiele (zwei Einsätze für Argentinien) als Partien im deutschen Oberhaus vorweisen konnte.

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„Leo musste sich erst akklimatisieren“, erklärt Sebastian Kehl. Mittlerweile habe Balerdi aber an seine Selbstvertrauen und an seiner Ruhe am Ball gearbeitet. „Er bringt seine Stärken ein und hat einen Schritt nach vorne gemacht.“ Auch ganz wörtlich: nach der Corona-Unterbrechung wechselte Lucien Favre den gelernten Innenverteidiger im verletzungsgebeutelten defensiven Mittelfeld ein.

Der vom FC Barcelona ablösefrei gewechselte Mateu Morey musste sich als Rechtsverteidiger bislang immer hinter Achraf Hakimi anstellen. Spielpraxis sammelte er lediglich in elf Einsätzen in Dortmunds zweiter Mannschaft in der Regionalliga West. Nach dem Re-Start wurde er nun bislang zwei Mal eingewechselt. Und das bereits mit zählbarem Erfolg. Gegen den SC Paderborn (6:1) gelang ihm sein erster Scorerpunkt per Assist in der Bundesliga.

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Tobias Raschl muss noch auf sein Bundesliga-Debüt warten

Fehlt von diesem Trio, das als kommende Bundesliga-Profis gehandelt wird, nur noch Tobias Raschl. Der 20-jährige defensive Mittelfeldspieler steht regelmäßig im Aufgebot des BVB, zu einer Einwechslung kam es bislang aber noch nicht. Dabei macht Raschl beim BVB II in der Regionalliga West mit zwei Toren und zwei Vorlagen in 15 Einsätzen auf sich aufmerksam. Auch in der Youth League war er für Borussa Dortmund erfolgreich (zwei Tore, ein Assist in sieben Spielen). Seine Konkurrenz bei der ersten Mannschaft des BVB heißt allerdings Axel Witsel, Emre Can, Thomas Delaney, Mahmoud Dahoud, Julian Brandt oder eben der auf die Sechser-Position gewanderte Leonardo Balerdi.

Vier Spiele bleiben Raschl noch, um in dieser Saison sein Bundesliga-Debüt feiern zu können. Neben der Aufstockung der Wechselmöglichkeiten auf fünf Spieler, kommt ihm noch eine andere Entwicklung zu gute. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung des BVB auf den fünften Platz und die Europa League. Vier Zähler liegt Schwarz Gelb vor dem Dritten aus Leipzig. Und Tabellenführer Bayern München wird bei sieben Punkten Rückstand kaum noch einzuholen sein. Im Endspurt der Saison hat Lucien Favre sicherlich die Möglichkeit, seine Top-Talente näher an die erste Mannschaft heranzuführen.

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