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Brandt und Hazard mit scharfer Kritik: „Das schlechteste Heimspiel der Saison“

Julian Brandt
Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images

Mit einem ganz schwachen Auftritt und einer verdienten 0:2-Niederlage hat es Borussia Dortmund versäumt, den zweiten Platz zu sichern. RB Leipzig spielte dem BVB eigentlich in die Karten und vergab eine 2:0-Führung gegen Fortuna Düsseldorf noch zu einem 2:2. Der BVB hätte auf sechs Punkte davonziehen können. Hätte – denn mit so einer schwachen Leistung wie gegen Mainz 05 holt man in der Bundesliga keine drei Punkte. Das betonten nach der Partie auch die schwarz gelben Profis, allen voran Julian Brandt und Thorgan Hazard.



„Wenn wir diese Saison mit 75 Zählern beenden, wäre das erneut sehr gut“, wagte Lucien Favre vor dem Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 eine Hochrechnung. Eine riskante. Denn um 75 Punkte zu erreichen, hätte der BVB die letzten drei Saisonspiele allesamt gewinnen müssen. Nach der schon gegen Düsseldorf vor allem offensiv eher mauen Leistung eine gewagte These. Der Fahrplan gegen Mainz war also klar: Gegen Düsseldorf „haben wir unsere Stürmer nicht gefunden. Da müssen wir Fortschritte machen“, gab Favre die Richtung vor. Doch das gelang überhaupt nicht und so konnte der Schweizer Trainer auch seine 75-Punkte-Rechnung direkt wieder in die Tonne treten.

Die Spieler des BVB zeigten sich nach der blassen Leistung selbstkritisch. „Ich denke, wir haben kein gutes Spiel gemacht“, hatte Thorgan Hazard Recht. „Das war von keinem genug. Das Pressing und die Chancenerarbeitung waren schlecht.“ Doch neben der fehlenden offensiven Kreativität, die schon gegen Düsseldorf ein Problem war, wackelte auch die zuletzt so stark verbesserte Arbeit gegen den Ball in der Defensive. „Ich denke, Mainz hat mehr gekämpft“, konstatiert Hazard ernüchtert. „Heute war es vielleicht das schlechteste Heimspiel der Saison. Wir haben keine guten Lösungen gefunden und müssen jetzt zusammenarbeiten, damit wir Samstag bessere Lösungen finden.“ Dann geht es im vorgezogenen Endspiel um den zweiten Platz gegen RB Leipzig.

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Brandt: „Niemand ist an seine Leistungsgrenze gekommen“

Auch Julian Brandt hatte sich gegen Mainz 05 deutlich mehr ausgerechnet. Als Grund für die Niederlage machte er vor allem die Einstellung jedes einzelnen in einem schwarz gelben Trikot aus. „Wir haben ganz viele Fehler gemacht. Niemand ist an seine Leistungsgrenze gekommen. Wenn du gegen eine Mannschaft antrittst, die gegen den Abstieg spielt, dann musst du an deine Leistungsgrenze kommen, sonst gewinnst du gegen solche Mannschaften nicht. Dafür ist die Bundesliga auch zu eng – und so war das einfach zu wenig.“ Dabei wurde doch gerade im Vorfeld noch von Mentalitätsspielen gegen Gegner wie Düsseldorf und Mainz gesprochen.

Auf dem Platz umsetzen konnte der BVB diese hehren Ziele nicht. Mainz war kämpferisch und läuferisch überlegen. „Ich glaube, dass man in den neun Kilometern Laufunterschied auch den Willen der Mainzer sieht, den sie heute einfach mehr hatten“, gibt Julian Brandt zu. Dennoch sieht er die Schwierigkeiten des BVB aktuell in einem anderen Bereich: „Das ist für uns natürlich ein Teilaspekt, aber es waren eher die Dinge mit Ball, die heute ein größeres Problem waren. Wir haben zu viele Fehler gemacht, und damit machst du einen Gegner, der im Abstiegskampf steckt, natürlich stark.“ Eine Nachlässigkeit, die sich gegen RB Leipzig nicht wiederholen darf, soll zumindest die Vizemeisterschaft geholt werden.

Blick von Hazard und Brandt richtet sich nach vorne – auf Leipzig

Fast trotzig richtete Thorgan Hazard den Blick nach vorne auf die Partie gegen RB Leipzig. Dann trifft der Zweite Dortmund auf den Dritten aus Sachsen. Auch wenn Julian Nagelsmann meinte, die Vizemeisterschaft bedeute ihm nichts, wird die sowieso schon aufgeladene Partie noch einmal intensiver ausfallen. Thorgan Hazard ist optimistisch, dass der BVB dann wieder ein anderes Gesicht zeigen kann: „Natürlich können wir am Samstag ein besseres Spiel machen. Wir müssen gewinnen, dann ist wieder alles in Ordnung. Es wird ein interessantes Spiel. Im Heimspiel haben wir eine gute Partie gespielt, am Ende stand es 3:3“, verweist der belgische Stürmer auf das Spektakel im Hinspiel.

Julian Brandt erwartet erneut eine ähnliche Partie. „Gegen Leipzig wird es am Samstag definitiv nochmal knallen. Es wird ein anderes Spiel werden als die drei Spiele zuletzt. Wir haben gegen tiefstehende Gegner gespielt, hatten viel Ballbesitz. Nun treffen wir auf einen Gegner, der selber versucht, das Spiel zu machen. Es wird ein bisschen offener, aber trotzdem gefährlich, weil sie eine sehr, sehr große Qualität haben.“ Eine sehr große Qualität hat der BVB allerdings auch. Zeit, sie wieder auf den Rasen zu bringen.

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