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Transfergerüchte: Was passiert noch beim BVB?

Lucien Favre
Foto: imago images

Nach den enttäuschenden Testspielen gegen Paderborn und Bochum ist das Rätselraten groß. Wie kann aus Borussia Dortmund ein Team werden, das den FC Bayern München im Kampf um die deutsche Meisterschaft herausfordern kann? Dazu müsste im Kader noch einiges passieren.



1:1 gegen den SC Paderborn und 1:3 gegen den VfL Bochum. Die Testspiele am vergangenen Freitag liefen für den BVB arg ernüchternd. Es kamen zwar etliche Nachwuchskräfte zum Einsatz, dennoch hakte es beim Team von Trainer Lucien Favre (62) noch an allen Ecken und Enden.

In der aktuellen Transferperiode kann deshalb noch einiges passieren. Einige Profis könnten die Dortmunder noch verlassen. Auf der anderen Seite muss Sportdirektor Michael Zorc (57) auf dem Transfermarkt dringend tätig werden. Die aktuelle Mannschaft scheint jedenfalls kein Meisterschaftskandidat zu sein. „Durch die Corona-Krise ist die Situation auf dem Transfermarkt kein Wunschkonzert, wir müssen vor allem auch die wirtschaftliche Lage des Klubs im Blick behalten“, so Zorc.

Verlassen haben den Klub Mario Götze (28, vereinslos), André Schürrle (29, Karriereende), Ömer Toprak (SV Werder Bremen), Dzenis Burnic (22, 1. FC Heidenheim), Achraf Hakimi (21, Inter Mailand) und Leonardo Balerdi (21, Olympique Marseille). Den Klub verlassen soll auch Felix Passlack (22), der nach einer Leih-Odyssee über die TSG 1899 Hoffenheim, Norwich City und Fortuna Sittard beim BVB keine Rolle mehr spielt. Sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr. Hannover 96 und Cagliari Calcio sollen interessiert sein.

Schulz will sich durchsetzen – kommt Robin Koch?

Gehen kann auch Marius Wolf (25), der in der vergangenen Saison an Hertha BSC verliehen war. Der schnelle Flügelmann hat beim BVB ebenfalls keine Perspektive. Als möglicher Interessent wird AS Monaco gehandelt. Trainer Niko Kovac (48) arbeitete mit Wolf sehr erfolgreich in Frankfurt zusammen.

Eher unwahrscheinlich sind Wechsel von Mohamed Dahoud (24) und Nico Schulz (27). Beide haben bei Favre keinen guten Stand, jedoch fehlt es an Interessenten. Schulz sagte unlängst gegenüber den „Ruhr Nachrichten“, dass er sich beim BVB „durchbeißen“ wolle. Auf der linken Abwehrseite ist Raphael Guerreiro (26) eingeplant, der allerdings auch offensiver eingesetzt werden kann.

Dass der ein oder andere Spieler noch verpflichtet werden könnte, erscheint nicht nur möglich, sondern auch nötig. „Wir sind (…) kreativ, davon können Sie ausgehen. Wir werden die Zeit bis zum 5. Oktober nutzen“, so Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung. Dringend nachrüsten müsste der BVB in der Abwehr. Wie lange der verletzte Dan-Axel Zagadou (21) ausfällt, ist noch nicht klar. Mit Mats Hummels (31) und Manuel Akanji (25) gibt es aktuell nur zwei einsatzfähige echte Innenverteidiger. Emre Can (26) oder Lukasz Piszczek (35) wären eher Notlösungen, die in den Testspielen nicht überzeugen konnten. Zuletzt wurde der Freiburger Robin Koch (24) gehandelt. Offenbar zieht es den deutschen Nationalspieler aber nach England zu Premier League-Aufsteiger Leeds United.

Kommt Stuttgarts Gonzalez als Haaland-Backup?

Eine weitere Baustelle gibt es im Angriff des BVB. Mit Erling Braut Haaland (20) steht nur ein echter Stürmer im Aufgebot. Wunderkind Youssoufa Moukoko kann erst ab dem 20. November eingesetzt werden, wenn er seinen 16. Geburtstag feiern wird. Nun wurde Nicolas Gonzalez vom VfB Stuttgart gehandelt, der die Schwaben verlassen möchte. Als neuer Arbeitgeber wird auch Hertha BSC gehandelt.
Als Ersatz für Jadon Sancho (20), hätte er den Weg zu Manchester United angetreten, wurde Memphis Depay (26) von Olympique Lyon ins Gespräch gebracht. Da Sancho vorerst bleibt, dürfte der Niederländer kein Thema mehr sein. Der 26-Jährige steht beim FC Barcelona hoch im Kurs.
Ebenfalls auf Michael Zorcs Liste steht Patrick De Paula (20) von Palmeiras aus Brasilien. De Paula ist Mittelfeld-Allrounder und wäre wohl eher eine Investition in die Zukunft. Im Mittelfeld ist der BVB derzeit am besten aufgestellt. Auch Allan (29) vom SSC Neapel wird als Verstärkung für das zentralen Mittelfeld gehandelt. Doch Neapel soll 40 Millionen Euro Ablöse für den Brasilianer ausgerufen haben. Der achtmalige Nationalspieler wird auch mit dem FC Everton in Verbindung gebracht.
Auch Dominik Szoboszlai (19) aus Salzburg ist derzeit ein Thema beim BVB. Das Mittelfeldtalent soll bereits länger von den Dortmundern beobachtet werden. Laut eigener Aussage möchte Szoboszlai allerdings zunächst in Salzburg bleiben.
Sicher ist: Am ehesten nachlegen müsste Borussia Dortmund in der Innenverteidigung und im Angriff. Sollten Hummels, Akanji oder Haaland ausfallen, drohen dem BVB ungemütliche Zeiten. Hoffnung macht zumindest eine baldige Rückkehr von Kapitän Marco Reus (31).
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