„Da gab es schon Spannungen“ – BVB-Legende Marcel Schmelzer spricht über seine Karriere
So lange wie er trug kaum ein anderer Spieler das Trikot von Borussia Dortmund. Doch in diesem Sommer beendete Marcel Schmelzer nach 17 Jahren in Schwarz-Gelb seine Karriere. Auf der Vereinswebsite des BVB sprach der 34-Jährige über seine Zeit beim Verein und in der Nationalmannschaft.
Glücklich ist Schmelzer bei der DFB-Auswahl nicht gewesen. Der Linksverteidiger erzählt, dass er sich in Dortmund auch mit seinen Konkurrenten auf dieser Position „immer gut verstanden“ habe. Doch in der Nationalelf sei dies nicht der Fall gewesen. Dort habe man „auf eine andere Weise ,Hallo’“ zueinander gesagt. Damit habe er sich „anfangs schwergetan“. „Unwohl“ habe er sich gefühlt.
Insgesamt 16 A-Länderspiele absolvierte der gebürtige Magdeburger. Das letzte im März 2014. Dass es nicht mehr geworden sind, sei auch auf die Rivalität mit dem FC Bayern zurückzuführen, meint Schmelzer. „Da gab es schon Spannungen“, erinnert er sich. Außerdem habe der damalige Bundestrainer Joachim Löw (62) nicht auf ihn gesetzt: „Hinzu kam, dass Löw zweimal öffentlich sagte, dass er gezwungenermaßen mit mir arbeitete.“
Aus vor der WM 2014 ein Rückschlag
Besonders das Aus vor der Fußball-WM in Brasilien 2014 habe ihn damals sehr „belastet“. Die Nichtnominierung sei für ihn „damals unverständlich“ gewesen, vor allem, nachdem er „alle zehn Qualifikationsspiele bestritten“ habe. Letztlich habe er aber damit „abgeschlossen“.
Positiver ist seine Zeit beim BVB gewesen. Gerade das Verhalten von Dede habe ihn beeindruckt. Der heute 44 Jahre alte Brasilianer sei „das komplette Gegenteil von Eifersucht oder Missgunst“. „Vom ersten Tag an“ habe ihm dieser seine Hilfe angeboten, „wie auch Florian Kringe, Nelson Valdez und andere“. Vor seinem ersten Match von Beginn an gegen den FC Bayern habe ihn Dede ihm Hotel angerufen und ihm Mut gemacht. „Mach einfach dein Ding“, habe ihm dieser geraten. „Das war im Verein ganz anders als in der Nationalmannschaft“, stellt Schmelzer fest.
Konkrete Pläne für die Zukunft habe er noch nicht, meint der 34-Jährige. Nun werde er erst einmal ein wenig reisen. Gespräche mit den Verantwortlichen beim BVB haben noch nicht stattgefunden. Doch das sieht er „sehr entspannt“. Schließlich habe es „im Verein aber auch viele andere, wichtigere Themen in den vergangenen Wochen“ gegeben.