BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl verrät seine Transfergeheimnisse
Neue Spieler für einen Klub zu verpflichten, ist nicht einfach. Das Gehalt muss stimmen, die sportliche Perspektive ebenfalls. Zudem darf der Neuzugang nicht den finanziellen Rahmen sprengen. Doch wie lassen sich solche Profis überzeugen, zum BVB zu kommen? Sportdirektor Sebastian Kehl verrät, wie er dabei vorgeht.
Im Mitgliedermagazin des Vereins „Borussia“ offenbart der 42-Jährige, dass es eine Sache gebe, die bei Verhandlungen nahezu unabdingbar ist: „Grundsätzlich ist Verbindlichkeit dem Partner gegenüber sehr wichtig.“ Borussia Dortmund genieße in der Branche eine ausgezeichnete Reputation, denn der Klub habe sich über viele Jahre „den Ruf absoluter Verlässlichkeit aufgebaut“. Davon profitiere er nun.
Seit dem 1. Juli 2022 übt Kehl bei den Schwarz-Gelben das Amt des Sportdirektors aus. Er trat die Nachfolge von Michael Zorc (59) an, der für den BVB in dieser Funktion 17 Jahre wirkte. Von 2018 bis 2022 leitete Kehl die Lizenzspielerabteilung. Lange Jahre war er als Profi für Dortmund, den SC Freiburg und Hannover 96 aktiv. Zudem nahm er an zwei Weltmeisterschaften und einer Europameisterschaft teil. Er kennt das Geschäft bestens.
„Das, was wir versprechen, leben wir auch“
Wenn er Spieler verpflichten möchte, versuche er ihnen zu vermitteln, „was wir mit ihnen vorhaben“. Er zeige ihnen die „klaren Möglichkeiten auf, die für sie bei Borussia Dortmund bestehen: sich auf allerhöchstem Niveau in der Champions League zu beweisen, in diesem phantastischen Stadion Fußball und um Titel zu spielen – und dabei auch gutes Geld zu verdienen“. Solche Rahmenbedingungen könnten nicht viele Verein bieten, meint Kehl.
Junge Spieler erhielten beim BVB ihre Chance auf Einsätze. Zu beobachten beim Spiel in Freiburg, als Jamie Bynoe-Gittens (18) und Youssoufa Moukoko (17) für Aufsehen sorgten. Ein Leistungsträger wie Jude Bellingham ist trotz seiner erst 19 Jahre nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken. „Wir geben jungen Spielern immer wieder die Chance“, erläutert der Sportdirektor das Credo des Vereins. Wichtig sei: „Das, was wir versprechen, leben wir auch.“ Entscheidend sei aber letztlich die Leistung der Spieler auf dem Platz: „Am Ende sind es natürlich sie, die sich beweisen müssen.“
In den vergangenen Jahren habe er zusammen mit Zorc und möglichen Neuzugängen „unterschiedlichste Gespräche“ geführt. Dabei habe sich Kehl vor allem eines eingeprägt: „Keine Verhandlung verlief wie die andere. “