„Mats Hummels verpasst die Fußball-WM 2022“: Mit dieser Schlagzeile haben nur die wenigsten Fans gerechnet. Der 33 Jahre alte Innenverteidiger selbst wohl auch nicht. Und doch verzichtet Bundestrainer Hansi Flick (57) auf den erfahrenen Routinier. Gab es für diese Entscheidung nicht nur sportliche Gründe?
Hummels ist ein Profi, der seine Meinung öffentlich ausspricht. Gerade nach Niederlagen stellt er sich der Verantwortung und weist auf Fehlentwicklungen hin. Das kommt bei manchen Teamkollegen nicht gut an, denn auch der 33-Jährige ist vor Patzern nicht gefeit. Sicherlich gibt es Mitspieler, die sich wünschen, dass Kritik eher intern geäußert wird.
Nach Vermutungen der „Sport Bild“ könnte Hummels‘ Schelte in Interviews und vor Fernsehkameras zu seiner Nicht-Nominierung für den DFB-Kader beigetragen haben. Möglicherweise waren seine Stellungnahmen sogar entscheidend dafür, dass er auf seine dritte WM-Teilnahme nach 2014 und 2018 verzichten muss.
Ex-Borusse Ginter erhielt den Vorzug
Dem Bericht zufolge habe vor allem Manager Oliver Bierhoff (54) darauf hingewiesen, dass schon bei der WM 2018 „die öffentlichen Aussagen von Hummels für ein Grummeln im Team gesorgt hätten“. Nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Mexiko wies der Abwehrmann etwa auf die fehlende Absicherung in der Defensive hin. Er sei mit seinem Mit-Verteidiger Jerome Boateng (34) oft allein gelassen worden, sagte er damals.
Doch auch Bundestrainer Flick sei demnach nicht ganz von Hummels‘ aktuellem Leistungsvermögen überzeugt gewesen. Dieser habe vor allem dann starke Leistungen gezeigt, wenn der BVB tief in der eigenen Hälfte verteidigt hat, beispielsweise in der Champions League gegen Manchester City (1:2, 0:0). Doch so möchte Flick die Nationalmannschaft in Katar nicht aufstellen. Die Spieler sollen aktiv auftreten und offensiv verteidigen. Dies werde dem 33-Jährigen jedoch nicht mehr zugetraut. Daher erhielt der Freiburger und Ex-Dortmunder Matthias Ginter (28) den Vorzug, der beim Sport-Club starke Leistungen gezeigt hat.
Ob dies die wahren Gründen sind, lässt sich nur spekulieren. Fakt ist, Hummels steht nicht im deutschen WM-Kader 2022 und wirkt daher niedergeschlagen. Es sei sogar eine der „größten Enttäuschungen seiner Karriere“, teilte er mit.