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BVB-Nachwuchsleiter Ricken gesteht: „Bedenken“ bei Moukoko

Lars Ricken
Foto: IMAGO

Youssoufa Moukoko ist eines der größten Talente im deutschen Fußball. Daran besteht wenig Zweifel. Zahlreiche europäische Top-Klubs wüssten den 18 Jahre alten Mittelstürmer gerne in ihren Reihen. Kaum zu glauben, dass er fast gar nicht in Dortmund gelandet wäre.



„Ich hatte damals große Bedenken, ihn zu verpflichten“, verrät Lars Ricken im Podcast der Ruhr Nachrichten. Der 46 Jahre alte Leiter der BVB-Nachwuchsabteilung hatte große Bedenken, den damals Elfjährigen aus seinem gewohnten Umfeld in Hamburg zu reißen. Doch das Management Moukokos habe ihm signalisiert, dass der Spieler definitiv den FC St. Pauli verlassen werde.

„Sein Berater hat damals zu mir gesagt: ,Ich sehe ihn bei euch, weil ihr bewiesen habt, dass ihr gut mit jungen Spielern umgehen könnt.‘ Deswegen haben wir ihn bekommen. Also habe ich mich mehr oder weniger breitschlagen lassen, ihn bei uns aufzunehmen“, erinnert sich Ricken.

„Da sind wir raus“

Schon in den Jugendmannschaften traf Moukoko nahezu nach Belieben. Auch in der Bundesliga beweist er seine Klasse schon in jungen Jahren (44 Spiele, 11 Tore). Einen Nachwuchskicker mit solchen Qualitäten zu verpflichten, werde immer schwieriger, offenbart der Ex-Profi. „Inzwischen befinden wir uns nicht mehr in einer regionalen Konkurrenzsituation mit Schalke, Bochum und Bielefeld, sondern in einer europäischen. Wenn wir einen 16-Jährigen verpflichten wollen, konkurrieren wir im Zweifelsfall mit spanischen, englischen oder französischen Mannschaften. Das ist schon krass geworden“, meint Ricken.

Horrende Ablösesummen werde der BVB für Jugendspieler nicht zahlen, beteuert der 16-malige Nationalspieler. Zuletzt gab der FC Bayern München 300.000 Euro für den 13 Jahre alten Mike Wisdom von Borussia Mönchengladbach aus. Das werde Borussia Dortmund nicht machen, sagt der Chef des Nachwuchses: „Da sind wir raus, denn es gibt in diesem Alter definitiv noch keine verlässliche Talentprognose.“

Das Trainingsgelände in Brackel steht vor einem Ausbau. Eine verbesserte Infrastruktur ist gut für die Talenteförderung. Doch das werde noch Zeit in Anspruch nehmen, gibt Ricken bekannt: „Die Pläne dazu liegen schon in der Schublade, aber dann kam Corona. Deshalb liegen sie erst mal auf Eis.“

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