Seit dem 20. November 2022 ist Reinhold Lunow Präsident von Borussia Dortmund. Der 69 Jahre alte Mediziner trat die Nachfolge von Reinhard Rauball (76) an, der nach insgesamt 23 Jahren das Amt niederlegte. Geht es nach Lunow, würde bald der Star eines Bundesligakonkurrenten den schwarzgelben Dress tragen.
Gegenüber den Ruhr Nachrichten berichtete der ärztliche Leiter einer Praxisklinik im rheinländischen Bornheim (bei Bonn) über seine etwas mehr als 100 Tage als Präsident. „Mein Leben hat sich viel weniger geändert als ich vorher gedacht habe. Mir ist es gelungen, mein altes Leben auch zu behalten. Ich bin ja noch als Arzt voll tätig“, erzählt Lunow.
Ein wenig kürzer tritt er aber schon, sagt der 69-Jährige, der bis zu seiner Wahl zum Präsidenten fast 16 Jahre als Schatzmeister des BVB amtierte. „Ich arbeite nicht mehr so viel wie früher, aber mache es immer noch. Bis 15 Uhr habe ich mich mit Patienten beschäftigt, danach kommt dann der BVB.“ Beide Tätigkeiten möchte er nicht missen. „Ich genieße das sehr, dass ich diese beiden Leben habe.“
„Du denkst, du kannst über Wasser gehen“
Einen großen Unterschied im Vergleich zu seiner Zeit als Schatzmeister gebe es aber schon, betont der Präsident von Borussia Dortmund: „Politiker sprechen mit dir und andere Menschen. Plötzlich bist du für alle interessant.“ Das berge gewisse Risiken, denn „wenn man da Neigungen zu hat, kann es passieren, dass du denkst, du kannst über Wasser gehen“. Er glaube aber, dass ihm das nicht passieren werde. „Ich genieße es aber, dass ich noch ein normales Leben habe. In Bonn erkennt mich auch keiner, da kann ich normal in die Innenstadt gehen.“
Lunow wurde zudem gefragt, ob er einen Wunschspieler habe. Einen Profi, den er liebend gerne in Schwarz und Gelb sehen würde, sei Christopher Nkunku (25), gesteht der 69-Jährige. Der Offensivmann von RB Leipzig dürfte für den BVB aber wohl unerschwinglich sein. Zudem soll der Franzose vor einem Wechsel im Sommer zum FC Chelsea stehen. Kostenpunkt: 60 Millionen Euro.