Eine gute Dreiviertelstunde noch bis zum Spiel Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln. Ein Mann, der die Spiele des BVB fundiert begleitet und nach dem 2:2 im Derby bei S04 auch heute wieder mit dabei ist, ist Weltmeister Lothar Herbert Matthäus (61). Der Sky-Experte bekam zuletzt eine Breitseite von seinem Ex-Klubchef Uli Hoeneß (71).
Der Bayern-Macher a. D. hatte bei einem Talk der Münchner Abendzeitung (az) Kritik an Matthäus und seiner Rolle beim Pay-TV-Sender und Bundesliga-Broadcaster geäußert.
Dass Uli Hoeneß und Matthäus ziemlich beste Freunde sind, wissen wir seit Jahren. „Solange Karl-Heinz Rummenigge und ich in diesem Verein etwas zu sagen haben“, schwor Hoeneß einst vor laufender TV-Kamera im SPORT1-Doppelpass, „wird er nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion.“
Das war noch zu Zeiten des seligen Olympiastadions. Wer Lothar Matthäus und seine Analysen kennt, sieht einen „Elder Statesman“ des deutschen Fußballs. Seine Analysen haben Gewicht und hohen Nachrichtenwert.
„Bin nicht unter die Gürtellinie gegangen“
Glaubt wohl auch Hoeneß: „Er ist ein hervorragender Fußball-Fachmann“. Und dann die Spitze: „Aber er vergisst für viel Geld, dass er einmal für Bayern München Fußball gespielt hat.“
Autsch! Matthäus wollte diese Kritik nicht unkommentiert lassen. „Solange ich lebe, werde ich eine Meinung haben“, verteidigte sich der Sky-Experte in der Sendung Sky90, „Das macht gar keinen Sinn (…) Verbundenheit ja, aber das erlaubt mir in meiner Position als Sky Experte doch meine Eindrücke, die ich mitnehme, auch zu äußer. Ich bin ganz sicher nicht unter die Gürtellinie gegangen, habe keinen Spieler beleidigt, gar nichts. Ich verstehe diese Sätze nicht.“
Kein Verständnis hatte Matthäus auch für die Ansetzung FC Bayern gegen den BVB unmittelbar nach der Länderspiel-Pause. ,,So ein wichtiges Spiel direkt nach einer Länderspiel-Woche zu terminieren, das erschließt sich mir nicht“, sagte der Weltmeister von 1990 im Stadion-Talk von Sky vor dem Spiel im Signal Iduna Park.
Klare Worte fand er auch für den vom FC zum BVB gewechselten Anthony Modeste: ,,Ein Verbleib von ihm in Köln wäre für alle Parteien das Beste gewesen.“