UEFA-Kongress in Lissabon: BVB-Chef Watzke vor Wahl in bedeutendes Gremium
Hans-Joachim Watzke gilt derzeit als der wichtigste Mann im deutschen Fußball. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund hat eine Reihe bedeutender Ämter inne. Nun könnte am Mittwoch im Rahmen des UEFA-Kongresses ein weiteres hinzukommen.
Am 5. April treffen sich in Lissabon die führenden Funktionäre des europäischen Fußballs. Sie bestimmen auf der Veranstaltung auch den Präsidenten der UEFA. Da sich neben dem Amtsinhaber Aleksander Čeferin (55) kein weiterer Bewerber zur Kandidatur bereitgefunden hat, steht einer erneuten Wiederwahl des Slowenen nichts im Wege.
Die nationalen Verbände legen auf der Zusammenkunft darüber hinaus die Vertreter verschiedener Spitzengremien des internationalen Fußballs fest. So rückt DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) in den FIFA-Rat auf. Er ersetzt bis 2025 Peter Peters (60), den der DFB aus dem Gremium abberufen hat.
BVB-Boss Watzke erhält künftig einen Sitz im UEFA-Exekutivkomitee – ebenfalls bis 2025. Er übernimmt den Platz von Rainer Koch (64), den der DFB nach dessen Abwahl aus dem eigenen Präsidium dort nicht mehr haben wollte. Da es keinen Mitbewerber sowohl für Neuendorf als auch Watzke gibt, werden die 55 UEFA-Mitgliedsverbände beide per Akklamation in ihr jeweiliges Amt hieven.
„Dann muss man so eine Chance wahrnehmen“
Das Exekutivkomitee fungiert als Aufsichtsgremium der UEFA. Dort fallen wichtige Entscheidungen für den gesamten europäischen Fußball, darunter die Gestaltung von Wettbewerben und die Verteilung von Geldern. Sollte Watzke in das UEFA-Exekutivkomitee einziehen, hätte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund ein weiteres wichtiges Amt inne.
Bislang ist der 63-Jährige:
- Mitglied im Vorstand der Klubvereinigung ECA
- Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga (DFL)
- DFB-Vizepräsident.
Da im Exekutivkomitee bereits zwei Mitglieder der ECA vertreten sind, beabsichtigt Watzke nach seiner Wahl, den Posten im Vorstand der Klubvereinigung abzugeben. Das hatte er bereits 2022 gegenüber dem DLF angekündigt: „Dann werde ich mich aus der ECA zurückziehen, das ist ja auch klar.“ Der 63-Jährige war sich damals sicher, welches Amt er als wichtiger erachtet: „Bei der ECA können wir gute Vorschläge machen, Entscheidungen trifft aber die UEFA. Aber wenn man zu den wenigen gehört, die diese Entscheidungen treffen, dann muss man so eine Chance wahrnehmen.“
Alle Mitglieder im UEFA-Exekutivkomitee bekommen pro Jahr 160.000 Euro.