Marco Reus: Darum trat er als BVB-Kapitän zurück
Fünf Jahre, 178 Spiele: Das ist die Bilanz von Marco Reus als Kapitän von Borussia Dortmund. Der 34-Jährige schrieb Vereinsgeschichte. Doch Anfang Juli streifte er die Binde ab. „Es war mir eine große Ehre“, verkündete Reus. Er habe „im Urlaub Zeit“ gehabt, nachzudenken, ob er das Amt weiter ausüben wolle.
Mutmaßungen über den Rücktritt gab es einige. So saß Reus besonders in der Schlussphase der vergangenen Saison häufig nur auf der Bank und kam als Einwechselspieler in die Partie. In der Bundesliga stand er lediglich 14-mal in der Startelf. Kritik kam auf, dass sich der Routinier in den entscheidenden Momenten verstecken würde, etwa bei der deprimierenden 2:4-Auswärtsniederlage gegen den FC Bayern München.
Lange Zeit galt es nicht als gesichert, dass der 34-Jährige einen neuen Vertrag mit dem BVB abschließen würde. Doch dann einigten sich Verein und Spieler auf eine Verlängerung um ein Jahr. Reus musste jedoch finanzielle Einbußen hinnehmen. Es gab Vermutungen, dass der gebürtige Dortmunder das als fehlendes Vertrauen in seine Leistungsfähigkeit gewertet haben könnte.
„Für die Saison sehr viel vorgenommen“
Laut Sport Bild gibt es jedoch einen ganz anderen Grund für Reus‘ Verzicht auf das Kapitänsamt. Demnach habe er während seines Urlaubs auf der Baleareninsel Ibiza festgestellt, dass er nicht mehr länger im Zentrum stehen wolle. Er möchte nicht mehr derjenige sein, der nur Minuten nach dem Schlusspfiff den Reportern sofort Erklärungen liefern muss. Auf diese Aufgabe verspüre er keine Lust mehr.
Auch auf der anstehenden USA-Tour wäre Reus als Spielführer wieder gefragt gewesen. Der 34-Jährige wolle nicht länger den „Alleinunterhalter“ geben, meint das Fachblatt. Er möchte sich fortan nur noch auf den Fußball konzentrieren.
Jetzt wirkt Reus wie befreit. Fit und mit neuem Haarschnitt präsentiert er sich den Fans. Auch Sportdirektor Sebastian Kehl zeigt sich begeistert. „Marco ist mit absoluten Top-Werten aus dem Urlaub gekommen, das zeigt seine Professionalität“, erklärte der 43-Jährige gegenüber Sport Bild.
Beim 7:0-Erfolg im Test gegen Westfalia Rhynern setzte Reus gleich eine Duftmarke. Mit zwei sehenswerten Treffern sorgte er gegen den Oberligisten für die 2:0-Führung. „Er hat sich für die Saison sehr viel vorgenommen“, kommentiert Kehl die Ziele seines Ex-Kapitäns.