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„Rational nicht mehr zu begründen“: Sebastian Kehl besorgt über Transfer-Wahnsinn aus Saudi-Arabien

Sebastian Kehl
Foto: Getty Images

Karim Benzema, Riyad Mahrez oder auch N’Golo Kanté: Die Liste ließe sich fast schon endlos fortsetzen. Zahlreiche Top-Spieler entschieden sich in diesem Sommer zu einem Wechsel in die millionenschwere Saudi Pro League. „Wenn sich das so fortsetzt, entwickelt sich der Fußball in eine Richtung, die ihm ganz sicher großen Schaden zufügen wird“, kommentiert BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (43) die aktuelle Entwicklung.



Für Borussia Dortmund werde es aufgrund der astronomischen Beträge aus dem Öl-Staat nicht einfacher, neue Spieler unter Vertrag zu nehmen, bekennt Kehl jetzt im Kicker-Interview. „Diese Summen, die speziell in Saudi-Arabien gezahlt werden, zu erklären, ist schlicht nicht möglich. Sie verändern den Markt und machen es uns noch schwerer, zu agieren“, verrät der 43-Jährige. „Ich versuche, in den Vertragsgesprächen, die ich führe, auch ein Verständnis bei den Spielern zu erzeugen für die Situation unseres Klubs.“

Bemerkenswert sei, dass nicht mehr nur „Altstars dorthin“ wechseln würden, „sondern auch jüngere Spieler“. Der Sportchef der Schwarz-Gelben ist sicher, dass dieser Trend gar nicht gut sei. „Wenn sich das so fortsetzt, entwickelt sich der Fußball in eine Richtung, die ihm ganz sicher großen Schaden zufügen wird“, meint Kehl.

„Totaler Blödsinn“

Bislang ist die englische Premier League für ihre üppig dotierten Spielerverträge bekannt. Dies hat sich trotz der saudischen Bemühungen um Super-Stars nicht geändert, weiß der BVB-Sportdirektor – ganz im Gegenteil. „Es zeichnet sich ab, dass die Lücke zwischen den englischen Klubs und dem Rest Europas noch einmal gewachsen ist“, konstatiert der Ex-Profi. Doch nun tritt mit der Saudi Professional League ein neuer Mitbewerber an, der Profis aus ganz Europa anzieht. „Und jetzt kommt in Saudi-Arabien noch ein weiterer Player hinzu, der mit so viel Geld um sich wirft, dass einem nahezu schwindlig wird – das ist rational nicht mehr zu begründen“, sagt der 43-Jährige.

Kehl ging gegenüber dem Fachblatt auf mögliche Dissonanzen mit Chef-Trainer Edin Terzić (40) ein, etwa bei der geplatzten Verpflichtung von Edson Álvarez (25). „Es ist totaler Blödsinn, dass es Dissonanzen gab“, erklärt Kehl, „aber zu einer Entwicklung gehört auch Reibung. Das vernünftig zu moderieren, ist wichtig – und es ist uns bislang in allen Personalien sehr gut gelungen.“

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