„Nicht ganz so gut gewählt“: Süle kritisiert USA-Reise der Nationalmannschaft
„Sorry, ich hab‘s nicht mitverfolgt. Ich bin kein großer Basketball-Fan, ich schaue dann eher Golf.“ Niklas Süle (28) überraschte mit einem unerwarteten Geständnis zum Halbfinaleinzug der deutschen Korbjäger bei der Weltmeisterschaft. Doch das blieb nicht nicht die einzige unerwartete Aussage des BVB-Profis auf der Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Erstmals seit dem blamablen Aus bei der WM in Katar steht Süle wieder im Aufgebot von Bundestrainer Hansi Flick (58). Der Chef-Coach hatte lange Zeit auf den Abwehrmann verzichtet und an dessen Auftritten scharfe Kritik geübt. „Ich finde, er lässt noch einiges liegen. Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht“, forderte Flick noch im Juni in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Doch nun darf Süle in den Spielen gegen Japan (9. September, 20.45 Uhr) und Frankreich (12. September, 21 Uhr) auf einen Einsatz hoffen. „Er hat mir seine Beweggründe genannt. Die muss ich akzeptieren“, bekannte der Innenverteidiger am Mittwoch. Doch das bedeute nicht, dass er sie „immer eins zu eins verstehen“ müsse. Seiner Meinung nach habe er „ein gutes Jahr bei Borussia Dortmund“ gehabt und es daher „verdient“, bei der Nationalelf zu sein.
„Ein sehr, sehr gutes Verhältnis“
Ein Problem mit dem Bundestrainer habe er nicht. „Ich glaube, dass Hansi und ich ein sehr, sehr gutes Verhältnis haben“, beteuerte Süle. Beide hätten „immer einen offenen und ehrlichen Austausch“ miteinander gepflegt. Er habe auch nicht die Absicht gehabt, „rumzuschmollen“.
Zu den Vorwürfen, die auf ihn eingeprasselt sind, sagte der Innenverteidiger: „Ich komme damit sehr gut zurecht, mit den Dingen, die über mich geschrieben werden und versuche trotzdem, jedes Wochenende, jedes Spiel meine beste Leistung zu bringen. Jetzt hat es Hansi wieder gefallen anscheinend und deswegen bin ich wieder dabei.“
Es gibt aber auch etwas, was Süle missfällt: die Oktober-Reise der Nationalmannschaft in die USA mit Partien gegen die Vereinigten Staaten (14.10.) und Mexiko (18.10.). „Es ist nicht ganz so gut gewählt, meiner Meinung nach. Ich sehe es bei meinen Kollegen, die in Afrika oder so spielen, zehn Stunden irgendwo hin reisen.“ Zumal der BVB bereits am 20. Oktober in der Bundesliga auf Werder Bremen trifft und so nur wenig Zeit zur Akklimatisierung bleibt.