„Nico ist sehr ehrgeizig“ – Kehl lobt die Entwicklung von Schlotterbeck
Während die deutsche Nationalelf auf USA-Tour ist, sitzt Nico Schlotterbeck daheim. Der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) verzichtet für die Partien gegen den Gastgeber (3:1) und Mexiko (18. Oktober, 2 Uhr MESZ) nicht nur auf Emre Can (29), sondern auch auf den 23 Jahre alten Innenverteidiger des BVB. Sportdirektor Sebastian Kehl (43) spendet Schlotterbeck jetzt Trost.
Seit 2021 ist der Abwehrmann Teil des DFB-Kaders. Bei Borussia Dortmund zählt er in dieser Saison zu den Stammkräften. In Bundesliga und Champions League absolvierte er von insgesamt neun Partien acht über die kompletten 90 Minuten. Lediglich am 1. Spieltag saß er beim 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln nur auf der Bank.
Umso überraschender kam die Ausbootung von der Nationalmannschaft. Im Gespräch mit RTL erklärte Nagelsmann das Fehlen von Schlotterbeck. „Er hat ein bisschen zu viele Fehler gemacht. Ich will, dass er sich in Dortmund zurechtfindet und fehlerfrei spielt“, übte der Bundestrainer Kritik an den Darbietungen des BVB-Verteidigers. Dass der 23-Jährige genau wie auch sein Teamkollege Can allerdings noch nicht abgeschrieben ist, betonte Nagelsmann ebenfalls. Die Daheimgebliebenen hätten demnach seine Trainingspläne erhalten und „können sich im Selbststudium gut vorbereiten und sich über gute Leistungen in der Bundesliga präsentieren“.
„Als Persönlichkeit gereift“
BVB-Manager Kehl schätzt die Leistungen Schlotterbecks jedoch besser ein. Im Interview mit dem Kicker betont der 43-Jährige, dass der Innenverteidiger „im vergangenen Jahr als Persönlichkeit gereift“ sei. Außerdem entwickle sich der Dortmunder Abwehrmann „nach einem Anpassungsprozess, der für jeden neuen BVB-Spieler völlig normal ist, kontinuierlich weiter“. Kehl zeigt sich zufrieden, dass Schlotterbeck „seiner mutigen Spielweise treu geblieben“ sei.
Beim 4:2-Sieg gegen den 1. FC Union Berlin erzielte der 23-Jährige mit einem herrlichen Distanzschuss den eminent wichtigen 2:2-Ausgleich und leitete damit eine furiose zweite Hälfte der Schwarz-Gelben ein. „Nico ist sehr ehrgeizig, er hat sich in den vergangenen Wochen hartnäckig in die Saison gebissen und sich zuletzt gegen Union Berlin mit einem wahnsinnig schönen und wichtigen Tor selbst ein Erfolgserlebnis verschafft“, erinnert sich Kehl an den strammen Schuss des gebürtigen Waiblingers.
Die positive Entwicklung erfreut Kehl. Dieser erhalte ein immer besseres Gefühl dafür, „wann er welches Werkzeug aus seinem bestens ausgestatteten Werkzeugkasten benutzen muss, um Situationen zu lösen“,