Punktabzug drohte: Füllkrug-Transfer zum BVB hat Werder Bremen gerettet
Kein Verein verzichtet gerne auf einen Leistungsträger. Doch Werder Bremen ließ kurz vor Ende der Sommer-Transferperiode seinen besten Stürmer zum BVB ziehen. Niclas Füllkrug (30) wechselte für eine Ablöse von 13 Millionen Euro zu den Westfalen.
Der Kasse der Grün-Weißen tat der Obolus der Dortmunder gut. Sportlich bedeutet der Weggang des Bundesliga-Torschützenkönigs von 2023 jedoch einen enormen Verlust. Auch die kurzfristige Leihe von Frankfurts Europapokal-Held Rafael Borré (28) ist sicherlich keine ausreichende Kompensation für Füllkrug.
In der Bundesliga langte es für den Mittelstürmer für seinen neuen Klub nach leichten Anlaufschwierigkeiten bislang zu zwei Treffern und einer Torvorlage in sieben Einsätzen. Auf internationaler Ebene bewies Füllkrug gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2) jüngst seine Qualitäten vor dem gegnerischen Kasten. Zweimal netzte der gebürtige Hannoveraner ein. Zudem leistete er zum dritten DFB-Treffer gegen die Vereinigten Staaten durch Jamal Musiala (20) die Vorarbeit.
Unbefriedigendes Vertragsangebot für den Stürmer
In Bremen trauern viele dem 1,89-Meter-Hünen nach. Doch ohne den Verkauf Füllkrugs hätte Werder Bremen wohl mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen müssen. Einem Bericht der Sport Bild zu Folge verfügte der viermalige Deutsche Meister Ende 2022 über ein negatives Eigenkapital von 19,4 Millionen Euro. Wäre es dem SV Werder nicht gelungen, dieses um zehn Prozent zu reduzieren, hätte Bremen die kommende Saison wohl mit einem Punktabzug beginnen müssen. Durch den Transfer Füllkrugs sowie von Ilia Gruev (23) für 6,5 Millionen Euro zu Leeds United verhinderten die Grün-Weißen die ihnen drohende Strafe.
Dem Fachblatt zufolge boten die Werder-Verantwortlichen Füllkrug einen neuen Drei-Jahres-Vertrag mit einer Gehaltserhöhung von 2,5 Millionen auf drei Millionen Euro per annum an. Der Kontrakt enthielt jedoch eine Klausel, die den Verein bei ausbleibender Leistung zu einer Kürzung des Salärs berechtigt hätte. So hätte der 30-Jährige zehn Prozent weniger verdient, wenn er nicht in der Nationalelf spielen würde oder keine 30 Einsätze in der Saison erreicht hätte.
Die mangelnde Wertschätzung war letztendlich ein Grund für Füllkrug, Bremen zu verlassen. Finanziell profitierte der Klub von der Weser durch den Weggang des Torjägers – und vermied so einen drohenden Punktabzug.