Interview mit Alexander Meyer: „Habe auf mein Gefühl gehört“ bei Wechsel zum BVB
Alexander Meyer ist den meisten im Fußball inzwischen ein Begriff, da er schon mehrmals Gregor Kobel im Tor von Borussia Dortmund vertreten hat. Wahrscheinlich wird er dies auch am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach wieder tun müssen. Im ausführlichen Interview erzählt er viel zu seinem Werdegang und wieso er so spät erst – mit 28 – zu seinem Debüt im Profifußball kam.
Der 1991 in Bad Oldesloe geborene Alexander Meyer wechselte noch in seiner Jugend von dort aus zum Hamburger SV, von wo er immerhin den Sprung in die II. Mannschaft des HSV schaffte, allerdings nur selten zum Einsatz kam. Nach drei Saisons standen gerade einmal zehn Einsätze im Ligabetrieb zu Buche. Weil er spielen und nicht zuletzt sich verbessern wollte, ging er zum damaligen Regionalligisten TSV Havelse, bei dem er dann tatsächlich für vier Jahre als Stammkeeper agierte.
Weitere Stationen von Alexander Meyer im unterklassigen Fußball waren Energie Cottbus und die II. Mannschaft des VfB Stuttgart, ehe er dann doch noch im hohen Alter von 28 Jahren sein Debüt im Profifußball schaffte. Dafür war er zum Zweitligisten Jahn Regensburg gewechselt. Dort wiederum überzeugte er so sehr, dass er als wechselwilliger Spieler 2022 mehrere Optionen hatte – und darunter auch jene, als Ersatztorwart zu Borussia Dortmund zu wechseln. Eine beinahe märchenhafte Geschichte, wie Meyer selbst im Interview erzählt. Denn damit stand ihm nicht nur die Tür zu Einsätzen in der Bundesliga offen, sondern sogar in der Champions League.
Früher Regionalliga beim TSV Havelse, heute Champions League mit Borussia Dortmund
Dazu kam es bekanntlich auch, als sich Gregor Kobel in der Vorsaison verletzt hatte. Meyer, zuvor gerade mal drei Saisons im Profifußball tätig, stand plötzlich in der Champions League zwischen den Pfosten. „Ich hatte Tränen in den Augen, aber ich habe es genossen“, berichtet Meyer von den Momenten, als es schließlich soweit war. Dass sein Debüt beim 3:0 von Borussia Dortmund über den FC Kopenhagen auch noch ohne Gegentor endete, rundete seine tollen Erfahrungen ab.
Dabei hatte er gar nicht alles auf die Karte Profifußball gesetzt, schon früh ein Studium neben seinem Job als Torwart begonnen. Verletzungen ließen ihn zweifeln, warfen ihn zurück. Als dann der Anruf des BVB kam, entschied er sich für diese Station, obwohl er von seiner anderen Option eigentlich schon sehr überzeugt gewesen war. „Ich habe auf mein Gefühl gehört und wusste, dass ich zum BVB will.“ Mit bislang für ihn gutem Ausgang und der großen Wahrscheinlichkeit, dass er am Samstag erneut für Gregor Kobel in der Bundesliga das Dortmunder Tor hüten wird.