Interviews

Nach Stanic-Aus: Kehl nimmt Stellung

Sebastian Kehl
Foto: IMAGO

Paukenschlag beim BVB: Am Dienstag (5. Dezember) trennten sich die Wege von Sportkoordinator Slaven Stanic und Borussia Dortmund. Der 49 Jahre alte Serbe unterstützte Sebastian Kehl (43) bei dessen Arbeit und galt als enger Vertrauter. Nun nahm der Sportdirektor Stellung zum Stanic-Aus.



„Wir hatten zuletzt intensive Gespräche, in denen wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen sind, dass wir nicht mehr überzeugt davon waren, in dieser Konstellation erfolgreich arbeiten zu können“, erklärt Kehl im Interview mit dem Kicker. „Daher haben wir uns einvernehmlich entschieden, uns zu trennen.“

Stanic war lediglich ein gutes halbes Jahr im Amt, bevor er nur einen Tag vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale beim VfB Stuttgart (6. Dezember, 20.45 Uhr) gehen musste. Dem Funktionär wurde vorgeworfen, Chef-Trainer Edin Terzić (41) öffentlich beleidigt zu haben. Kehl beteuert, dass er und Stanic „im Guten“ auseinander gegangen seien. Er versichert, dass beide „auch sicher in Kontakt bleiben“ würden.

„Das ist Blödsinn“

In letzter Zeit erschienen einige Berichte, dass die Führungsriege des BVB nicht an einem Strang ziehen würde. Demnach existierten zwei Lager: Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (64), Berater Matthias Sammer (56) sowie Terzić auf der einen Seite, Kehl, Stanic und Daniel Beiderbeck (Head of Projects and Development), persönlicher Referent des Sportdirektors, auf der anderen.

Dem sei nicht so, setzt sich Kehl vehement zur Wehr. „Lassen Sie mich eins voranstellen: Ich habe im Zuge der Berichterstattung über Slaven Stanic gelesen, dass es bei uns verschiedene Lager geben soll. Das ist Blödsinn“, betont der 43-Jährige. Es gebe „nur ein Lager“, meint Kehl, „und das heißt Borussia Dortmund“. Sein Resümee lautet daher: „Jeder hier arbeitet für den Erfolg dieses ganz besonderen Vereins.“

Der langjährige Profi und Ex-Kapitän der Schwarz-Gelben kritisiert die Berichterstattung über Borussia Dortmund. „Wir sind noch überall im Rennen – und trotzdem hat man medial manchmal das Gefühl, wir würden uns im Abstiegskampf befinden“, sagt Kehl. Andere Klubs hätten es erheblich leichter als die Westfalen, denn „der BVB emotionalisiert jeden Tag sehr viele Menschen“. Der 43-Jährige ist sich sicher, dass die Borussia in den Medien „deutlich anders behandelt“ werde „als mancher Konkurrent von uns, bei dem es beschaulicher zugeht“.

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