Klares BVB-Statement zur Super League – „Stehen nicht zur Verfügung“
Niederlage für die UEFA. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mit seinem Urteil einer Super League Tür und Tor geöffnet. Ob die Spielklasse tatsächlich kommt, ist jedoch ungewiss. Für Hans-Joachim Watzke (64) steht bereits jetzt fest: Borussia Dortmund ist nicht mit dabei.
Die Entscheidung des EuGH schlägt hohe Wellen. Demnach dürfen weder der Weltverband FIFA noch die Europäische Fußball-Union (UEFA) Vereine und Spieler sanktionieren, die an einem anderen Wettbewerb teilnehmen. Etwaige Strafen seien der „Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung“ und daher nicht rechtens. Konkurrenzwettbewerbe müssten, so das Gericht, möglich sein. Doch die Richter betonten auch, dass das Urteil nicht zwangsläufig zu einer Zulassung der Super League führe. Der EuGH sei letztendlich nicht explizit zu diesem Projekt befragt worden.
Im April 2021 gründeten zwölf Top-Klubs aus Spanien, Italien und England die sogenannte Super League. Vereine aus Deutschland und Frankreich zählten dagegen nicht dazu. Die Liga sollte der UEFA Champions League Konkurrenz machen.
Doch das Unternehmen stieß auf heftige Gegenwehr aus UEFA, Politik, Fans und anderen Klubs. Die Europäische Fußball-Union drohte mit Strafen. Unter dem Druck zogen nach und nach fast alle Vereine ihre Zusage zurück. Die European Superleague Company, unterstützt durch Real Madrid und den FC Barcelona, klagte zunächst vor einem Madrider Gericht, der den Fall an den EuGH weiterleitete. Demnach würden UEFA und FIFA ihre Monopolstellung missbrauchen. Jetzt erhielten sie recht.
„Egal, was kommt!“
Auf der Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund Ende November 2023 hatte sich Watzke eindeutig positioniert: „Keine Super League mit dem BVB. Egal, was kommt!“ Am Donnerstag bekräftigte der BVB-Geschäftsführer in einer Vereinsmitteilung seinen Standpunkt: „Für Borussia Dortmund gilt völlig unabhängig von den Diskussionen rund um das Urteil: Für eine Super League stehen wir nicht zur Verfügung.“
Watzke ergänzte, dass der BVB das Urteil „eingehend prüfen werde“. Doch bereits jetzt sei die Vereinsführung „der Überzeugung, dass Ableitungen, die aus dem Urteil des EuGH zu treffen sind, nicht denen entsprechen, die derzeit medial kursieren. Der EuGH hat in seiner Pressemitteilung nicht umsonst unter anderem klargestellt, dass die Entscheidung nicht bedeutet, ein Wettbewerb wie die Super League müsse notwendigerweise zugelassen werden, betonte der 64-Jährige.
Auch Bundesligakonkurrent Bayern München erteilte der Super League eine Absage.