Sieben lange Jahre trug er das Trikot von Borussia Dortmund. Doch den langersehnten Einsatz in der Bundesliga durfte Luca Unbehaun nicht erleben. Im Sommer 2023 zog der Torwart die Konsequenzen und wechselte zum SC Verl. In der 3. Liga ist der 22-Jährige Stammkeeper der Ostwestfalen.
Leicht fiel ihm der Abschied von den Schwarz-Gelben zunächst nicht, wie Unbehaun jetzt in einem Interview mit Spox bekannte. „Den BVB habe ich aber sehr schnell ins Herz geschlossen. Ich habe dort nach meinem Wechsel fast mein gesamtes Leben verbracht und kannte alles. Daher war es lange nicht in meinem Kopf, einen solchen Klub zu verlassen“, gesteht der Keeper, der sich im Alter von 15 Jahren dem BVB anschloss. 2018 gewann er mit der U17, im Folgejahr mit der U19 die Deutsche Meisterschaft.
Achtmal stand Unbehaun in der Bundesliga im Spieltagskader. In der Saison 2019/20 feierte er in der 33. Runde seine Premiere als Reservekeeper. Der gebürtige Bochumer erinnert sich: „Während des Spiels habe ich schon mal kurz gedacht: Wenn jetzt irgendwas passiert, dann musst halt echt du rein. Einfach eine krasse Nummer.“ Allein im Kader zu sein, sei schon „Wahnsinn“ gewesen.
„Zumal keiner mit mir sprach“
Doch sein Einsatzgebiet blieb zunächst die Regionalliga, nach dem Aufstieg die 3. Liga. 59-mal lief er für BVB II auf. Traum blieb aber weiterhin die Bundesliga. „Ich habe stets darauf hingearbeitet, im Tor der ersten Mannschaft zu stehe“, verrät Unbehaun. Aber nach der Verpflichtung von Gregor Kobel (26) habe er sich gedacht: „Das könnte jetzt schwierig werden.“ Der Wunsch, zumindest die Nummer zwei zu werden, sei aber geblieben.
Fast wäre es doch noch zu einem Einsatz in der ersten Liga gekommen. Am 33. Spieltag der Saison 2021/22 verletzte sich Kobel. Doch Marwin Hitz (36) erhielt beim 3:1 in Fürth den Vorzug. „Bei diesem Spiel habe ich mir schon Chancen ausgerechnet“, zeigt sich der 22-Jährige noch heute enttäuscht. „Auch weil mich vorher viele in der Mannschaft gefragt haben, ob ich fit fürs Wochenende bin.“ Es blieb aber nur ein Platz auf der Bank. „Zumal keiner mit mir sprach, warum das so geschehen ist. Ich glaube vielmehr, dass ein Einsatz von mir gar nicht wirklich in Frage kam“, ist Unbehaun überzeugt.