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Langjähriger Leiter des BVB-Fanprojekts Marewski plötzlich verstorben

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Außerhalb der Fanszene von Borussia Dortmund dürfte sein Name kaum ein Begriffe gewesen – innerhalb dafür umso mehr. Der langjährige Leiter des Fanprojekts des BVB, Rolf-André Marewski, ist mit 66 Jahren gestern überraschend gestorben. Er hatte mit seiner unermüdlichen Sozialarbeit entscheidend dazu beigetragen, das Westfalenstadion, später Signal-Iduna-Park, zu einem sichereren Ort zu machen.



Marewski war der erste hauptamtliche Mitarbeiter des Fanprojekts von Borussia Dortmund, lange Zeit dessen Leiter und insgesamt über 30 Jahre in diesem sensiblen Bereich tätig gewesen, ehe er am Freitag „völlig unerwartet“, wie die Ruhr Nachrichten berichten, aus dem Leben schied.

Begonnen hatte seine Beziehung zum BVB jedoch als aktiver Sportler, als er in seiner Jugend als Torwart für die Borussia kickte. Später, nach seiner beruflichen Ausbildung, kehrte er in anderer Funktion zu seinem Club zurück. Ab 1988 stieg er als Sozialarbeiter in eine Arbeit ein, für die nicht jeder geschaffen ist. Denn seine Aufgabe war es, die nicht gerade wenigen gewaltbereiten und sozial auffälligen Fans im Umfeld des BVB so weit wie möglich einzufangen.

In jener Zeit herrschte die berüchtigte „Borussenfront“ über Teil der Südtribüne, deren Verbindungen in die rechtsextreme Szene fließend waren. Ebenso begleitete Marewski aber auch unpolitische Gewaltsuchende auf Auswärtsfahren des BVB, versuchte – nicht selten erfolgreich – deeskalierend einzugreifen.

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Erst Jugend-Torwart, dann Sozialarbeiter bei Borussia Dortmund

Seine Aufgaben bestanden aber auch daraus, Ansprechpartner bei Problemen auf diesen Auswärtsfahrten, im Rahmen von Spielen im Westfalenstadion oder zu jedem anderen Anlass zu sein. Ihn habe diese Art von Arbeit gereizt, weil es derartiges im Prinzip im deutschen Fußball noch nicht gab, wie er vor Jahren mal in einem Interview verriet.

Nun ist Marewski plötzlich verstorben und innerhalb der Fanszene von Borussia Dortmund werden viele diese Nachricht mit Trauer vernehmen, während er überregional im deutschen Fußball eher nicht gewürdigt werden wird. Man darf aber mit einer entsprechenden Aktion des BVB beim nächsten Heimspiel in anderthalb Wochen gegen die PSV Eindhoven rechnen.

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