Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Hansa Rostock und der Hamburger SV lauten seine Stationen in der Bundesliga. Sergej Barbarez zählte um den Millenniumswechsel zu den besten Stürmern im Fußball-Oberhaus. Insgesamt 330 Mal lief er in der höchsten deutschen Spielklasse auf und erzielte dabei 96 Treffer. Jetzt hat der heute 52-Jährige einen neuen Job.
Ab sofort übernimmt Barbarez den Posten als Nationaltrainer von Bosnien und Herzegowina. Er soll das Land aus einer sportlichen Krise führen. Die Auswahl scheiterte jüngst in der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. In den Play-offs unterlagen die Südosteuropäer der Ukraine mit 1:2. Seit der Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien nimmt Bosnien und Herzegowina stets nur eine Zuschauerrolle ein, wenn die großen Turniere über die Bühne gehen.
Barbarez soll nun alles zum Besseren wenden. Nach Ende seiner Zeit als Aktiver 2008 hatte er schon einmal eine Offerte als Nationaltrainer seiner Heimat erhalten. Damals lehnte er das Angebot jedoch noch ab.
Poker statt Fußball
Die Wahl des Bosnisch-herzegowinischen Fußballverbandes (NFSBIH) kommt durchaus überraschend, denn der 52-Jährige verfügt über keine Erfahrung als Trainer. Stattdessen trat er im TV als Experte auf und ging bei Poker-Turnieren an den Start.
Zwar ist der Vertrag noch nicht endgültig in trockenen Tüchern, doch Barbarez verkündete auf sozialen Medien bereits: „Es wird fortgesetzt.“ Zusätzlich postete er die Flagge seines Heimatlandes. Zu klären sind wohl nur noch einige Details, wie der Kicker schreibt. Verbandspräsident Vico Zeljković (35) hatte bereits verraten, dass der Ex-Dortmunder unter allen möglichen Kandidaten „dem Posten des Nationaltrainers am nächsten“ sei.
Barbarez bestritt selbst 47 Länderspiele für Bosnien und Herzegowina. Dabei gelangen ihm 17 Treffer. In der Bundesliga holte er sich in der Saison 2000/01 im Trikot des Hamburger SV die Torjägerkrone.