Die Ernennung von Lars Ricken zum Nachfolger von Hans-Joachim Watzke als künftigem Geschäftsführer Sport hat bei Borussia Dortmund zu Wochenbeginn für Aufsehen gesorgt. Nicht zuletzt deshalb, weil es so scheint, dass der eigentlich als designierter Watzke-Nachfolger gehandelte Sportdirektor Sebastian Kehl damit übergangen wurde.
Dem Vernehmen nach soll man in Dortmund Kehl weiterhin auf dem Sportdirektorenposten am besten aufgehoben sehen, wobei noch nicht ganz klar ist, wie der 44-Jährige selbst auf seine ausgebliebene Beförderung blickt. Und zugleich darauf, dass mit Sven Mislintat ein neuer Technischer Direktor installiert wurde, der sicherlich Einfluss auf das bislang von Kehl federführend verantwortete Gebiet der Kaderplanung haben wird.
Noch kein Kontakt zum HSV
Weil zudem Kehls Verhältnis zu Trainer Edin Terzic als zumindest nicht optimal gilt und der ehemalige BVB-Kapitän nur noch einen Vertrag bis 2025 besitzt, über dessen Verlängerung just Ricken maßgeblich entscheiden soll, ranken sich bereits Spekulationen in verschiedene Richtungen.
Eine neue Option mutmaßlich mit mehr Macht und reichlich Gestaltungsspielraum könnte sich für Kehl beim Hamburger SV auftun. Laut einem Bericht der „Bild“ hat sich der Aufsichtsrat der Hanseaten, denen wohl ein siebtes Jahr in der 2. Bundesliga bevorsteht, bereits nach Kehl erkundigt und Meinungen eingeholt. Eine Kontaktaufnahme ist bislang noch nicht erfolgt, für die nähere Zukunft aber auch nicht ausgeschlossen.
Aktuell ist beim HSV zwar noch Jonas Boldt als Sportvorstand in der Verantwortung, doch sollte der Aufstieg in die Bundesliga erneut verpasst werden, gilt ein Neuanfang auf diesem Posten als wahrscheinlich. Obwohl auch einige andere Namen von Felix Magath über Nico-Jan Hoogma bis zu Jörg Schmadtke gehandelt werden, ist zumindest denkbar, dass das Thema Kehl in naher Zukunft intensiver besprochen wird.