Tränen sind geflossen: BVB-Juwel Wätjen erfüllt sich Kindheitstraum
„Kjell hat sich in den vergangenen Jahren toll entwickelt und sich diesen Schritt absolut verdient.“ So kommentierte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (44) den ersten Profivertrag für Kjell Wätjen. Ende März 2024 setzte der 18-Jährige seine Unterschrift unter ein Arbeitspapier mit Borussia Dortmund. Ein großer Moment für den Youngster: Es handelte sich dabei nicht um nicht weniger als den ersten Profivertrag des Mittelfeldspielers.
Seit 2015 ist Wätjen ein Schwarz-Gelber. Fan ist er jedoch schon viel länger. „Obwohl ich noch sehr jung bin, darf ich bereits viele Jahre für meinen Herzensverein spielen“, verriet er in diesem Frühjahr. Er durchlief alle Jugendteams, rückte 2023 in die U19 auf. Zweimal erreichte er mit den A-Junioren das Finale um die Deutsche Meisterschaft, zweimal verlor er jedoch: 2023 gegen Mainz 05 (2:4 n. Verl.), 2024 gegen die TSG Hoffenheim (1:3).
Viel zu verdanken habe er U19-Coach Mike Tullberg (38) und den Psychologen aus dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ), berichtet Wätjen in einem vereinseigenen Interview. Außerdem würden die „Jungs, die schon länger dabei sind“ viel Kritik äußern. „Das nehme ich gerne mit“, sagt der 18-Jährige.
Im Mai 2024 absolvierte er beim 5:1-Erfolg gegen den FC Augsburg seinen ersten Einsatz in der Bundesliga – und dann gleich über die vollen 90 Minuten. Besonders in Erinnerung geblieben ist sein perfekt getimter Steilpass auf Marco Reus in der 34. Minute, als der 35-Jährige den vierten Dortmunder Treffer erzielte.
„Hebe nicht ab“
Wätjen erinnert sich an dieses einzigartige Erlebnis: „Es ist etwas ganz Besonderes, weil man natürlich als Kind davon träumt, dass einmal 80.000 deinen Namen rufen. Diesen Kindheitstraum in dem einen Moment erfüllt zu bekommen, ist überwältigend. Als ich im Spielertunnel stand und hörte, wie Nobby (Stadionsprecher Norbert Dickel, Anm. d. Red.) die Aufstellung verlas, kam mir tatsächlich eine Träne.“
Nervös sei er trotz der Riesenkulisse nicht gewesen, ruft er sich den 32. Spieltag 2023/24 ins Gedächtnis. „Ich konnte und kann es ganz gut ausblenden, dass da auf einmal so viele Menschen zuschauen. Und dann habe ich gegen Augsburg mehr oder weniger gespielt wie immer.“
Trotz seines sportlichen Höhenfluges bleibt Wätjen mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Er genieße jeden Tag, betont der Youngster, „hebe nicht ab und mache das Beste daraus“.