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„Spielen nicht gemeinsam“: Europameister Strunz rechnet mit dem BVB ab

Thomas Strunz
Foto: Getty Images

Sein größter Erfolg war der Gewinn der Europameisterschaft 1996. Thomas Strunz (56) ist der Öffentlichkeit aber auch durch die Wutrede Giovanni Trapattonis (85) bekannt („Was erlauben Strunz?!“). Der Ex-Profi, der 235-mal für Bayern München und den VfB Stuttgart in der Bundesliga auf dem Platz stand, redet selbst aber auch nicht um den heißen Brei herum. Zielscheibe seiner Kritik ist jetzt Borussia Dortmund. Dabei nimmt er Chef-Trainer Nuri Şahin (36) in die Pflicht.



„Ich sehe aktuell nicht, wofür Borussia Dortmund steht“, kritisiert Strunz in der ran Bundesliga Webshow. Er vermisse sowohl den „Zusammenhalt“ als auch eine „Hierarchie“. Der BVB verfüge über „gute Spieler, aber sie spielen nicht gemeinsam“, meint der gebürtige Duisburger.

Doch nicht nur die Auftritte auf dem grünen Rasen ärgern den 41-maligen Nationalspieler. Es gebe zu viele Nebenkriegsschauplätze, stellt er verärgert fest. „Was mich auch stört ist, wie einige Spieler in den Medien auftreten, beziehungsweise dargestellt werden“, betont der 56-Jährige. Als Beispiel führt er Donyell Malen (25) an, bei dem er „das Gefühl habe, dass er sich zu gut fühlt für den BVB“.

„Brauchen ein starkes Borussia Dortmund“

Nicht nur der Außenstürmer aus den Niederlanden wird immer wieder mit einem Vereinswechsel in Zusammenhang gebracht. Neben Malen gibt es immer wieder Spekulationen um einen Abgang von Jamie Gittens (20). Klubs aus der Premier League sollen sich bereits in Stellung gebracht haben. Es werde fast nur noch darüber gemutmaßt, „für wie viele Millionen er wechseln soll“, echauffiert sich Strunz und ergänzt: „Da muss man sich fragen, ob die Identifikation mit dem Verein da ist.“

Es müsse sich dringend etwas ändern, fordert der fünfmalige Deutsche Meister – und setzt auf den BVB-Trainer. „Ich hoffe, dass Nuri Şahin diese Identifikation wieder hinbekommt“, sagt Strunz, denn: „Wir brauchen ein starkes Borussia Dortmund in der Bundesliga und international.“

Während die Schwarz-Gelben alle Heimpartien in der Bundesliga für sich entschieden haben, bekommen sie auswärts kaum ein Bein auf die Erde. Einem Unentschieden stehen vier Niederlagen gegenüber. Die enttäuschenden Auftritte wirkten sich aber nicht nur auf den Verein negativ aus, urteilt Strunz. „Es schadet der Liga, Dortmund so zu sehen.“

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