BVB-Legende widerspricht Kicker: Nico Schlotterbeck müsste in Rangliste höher stehen
Es ist ein beliebtes halbjährliches Treiben, das der Kicker mit seinen Ranglisten des deutschen Fußballs aktuell auch wieder veranstaltet. Gerade ist die erste Hälfte seiner Ranglisten erschienen, da regt sich – vom Kicker selbst veröffentlicht – Widerspruch zur relativ schwachen Bewertung von Nico Schlotterbeck. Hier die Details der Diskussion.
Jonathan Tah von Bayer Leverkusen wurde von den Redakteuren des Kickers als bester im deutschen Fußball aktiver Innenverteidiger gesetzt, ohne dabei das Prädikat „Weltklasse“ zu erhalten. Immerhin aber „internationale Klasse“ attestiert man dem Leverkusener. So weit, so gut. Daran gibt es auch wenig Kritik.
Sechs weitere Innenverteidiger wurden ebenfalls in die Kategorie „internationale Klasse“ aufgenommen, darunter eben auch BVB-Mann Nico Schlotterbeck. Von den insgesamt sieben eingestuften Spielern erhält Schlotterbeck allerdings die geringste Qualität zugeschrieben – wohlgemerkt nur bezogen auf die tatsächlich im letzten Halbjahr gezeigten Leistungen.
Schlotterbeck schwächer als die direkte Konkurrenz, die da u. a. aus Dayot Upamecano, Min-jae Kim oder Willi Orban besteht? Da meldet jemand Einspruch an, der ohnehin regelmäßig als Kolumnist für den Kicker tätig ist, zufälligerweise selbst mit ausgeprägter Vergangenheit bei Borussia Dortmund, aber auch beim FC Bayern München.
Kohler sieht Schlotterbeck viel stärker als der Kicker
Weltmeister Jürgen Kohler ist nicht einverstanden damit, dass Nico Schlotterbeck erst am Ende dieser Kategorie zu finden ist. Es gäbe durchaus Fehler, die sich immer wiederholten, merkt Kohler zu Schlotterbecks Spielweise an. Diese seien aber keineswegs so gravierend, dass man ihn nicht viel weiter vorne einordnen müsste. Konkret würde der „Kokser“, so Kohlers Spitzname, Nico Schlotterbeck an Nummer 2 setzen, direkt hinter Jonathan Tah, wie er in seinem Kommentar zur Kicker-Rangliste schreibt.
Im selben Beitrag erwähnt der frühere BVB-Verteidiger auch die vielen Stärken, die er bei Schlotterbeck ausmacht. Sport.de zitiert: „Insgesamt vereint der Dortmunder eine gute Aggressivität gegen den Ball, zudem punktet er mit Kopfballstärke, auch wenn er daraus mehr Tore erzielen müsste.“ Dazu lobt Kohler die vielen Vertikal- und Diagonalpässe im Aufbauspiel, die ihn aus seiner Sicht eben zum zweitbesten deutschen Innenverteidiger machen. Arbeiten müsse Schlotterbeck vor allem an seinem Timing im Sechzehner, wo er zu häufig noch falsche Entscheidungen treffe.
Die Entscheidung des Kickers, Schlotterbeck lediglich auf Position 7 zu setzen, bleibt davon natürlich unberührt, ist bereits veröffentlicht und Grundlage des Kommentars von Jürgen Kohler.