Borussia Dortmund ohne Serhou Guirassy? Das schien lange Zeit unvorstellbar. Doch zuletzt plagte sich der 29 Jahre alte Torjäger mit Ladehemmung. Nicht ausgeschlossen, dass ihm ein Platz auf der Bank droht.
In der Champions League ließ ein Konkurrent des Guineers sein Können aufblitzen. Fábio Silva (23) kam beim 4:2-Auswärtserfolg gegen den FC Kopenhagen nach 62 Minuten in die Partie. In der Schlussphase traf der Sommer-Neuzugang von den Wolverhampton Wanderers erstmals für den BVB. Einen Abpraller beförderte er aus spitzem Winkel zum zwischenzeitlichen 4:1 mit Vehemenz über die Linie.
Von seinem Trainer erhielt der Portugiese anschließend eine Menge Lob. „Fábio kommt immer mehr. Ich versuche, ihm immer mehr Minuten zu geben, weil er die auch verdient“, erklärte Niko Kovač (54) auf der Pressekonferenz nach der Partie. Silva sei „ganz fleißig im Training“, teilte der BVB-Coach mit, trete „sehr akkurat, sehr sauber in seinen Ausführungen, sehr mannschaftsdienlich“ auf. Und weiter: „Er unterstützt auch die Mitspieler, wenn er nicht spielt. Wenn er so reinkommt, bin ich sehr zufrieden.“
Gehandicapt durch eine Verletzung an den Adduktoren fiel Silva der Start in Dortmund schwer. Über Kurzeinsätze kämpft er sich ins Team. Gut möglich, dass der Mittelstürmer schon in Kürze zu Beginn auf dem Platz steht. Zum einen kommt der 23-Jährige immer besser in Form, zum anderen ist Konkurrent Guirassy aktuell der Torriecher verlustig gegangen.
BVB geht auf Reisen
Es ist noch gar nicht so lange her, da traf der Nationalspieler Guineas wie am Fließband. In seinen ersten vier Pflichtspielen erzielte Guirassy fünf Tore. Seitdem steht aber nur noch ein weiterer Treffer aus sechs Begegnungen in der Bilanz. In Kopenhagen holte er immerhin den Foulelfmeter zum 2:1 durch Ramy Bensebaini (30) heraus, blieb aber meist unauffällig.
Die Bild-Zeitung kennt den Grund für die Torflaute des 29-Jährigen. Demnach behinderten „seit Wochen“ anhaltende Oberschenkelprobleme Guirassy. Er sei daher nicht bei 100 Prozent und zeige ungewohnte Schwächen. Ihm fehlt die Dynamik, die sein Spiel auszeichnet.
Da auf den BVB bis zur Länderspielpause Mitte November ein strammes Programm mit vier Auswärtspartien in Folge zukommt, könnte Silvas Startelf-Stunde schon bald schlagen. Doch der Portugiese könnte auch gemeinsam mit Guirassy auf dem Platz stehen, dann in einer etwas defensiveren Rolle.
