Sebastian Kehl spricht Klartext: „Wir haben verdient verloren“

Sebastian Kehl (45) nimmt kein Blatt vor den Mund. „ManCity war die deutlich bessere Mannschaft“, resümiert der Sportdirektor von Borussia Dortmund nach der 1:4-Niederlage in der Champions League. Aufgrund der Klatsche von Manchester rutscht der BVB aus den Top acht.

Die besten acht Teams qualifizieren sich in der „Königsklasse“ direkt für das Achtelfinale. Die Mannschaften auf den Rängen 9 bis 24 müssen zunächst ein Play-off bestreiten. „In dieser engen Tabellensituation kann das Torverhältnis Plätze bedeuten“, ärgert sich Kehl in einem Vereinsinterview über den vierten Treffer der Skyblues durch Rayan Cherki (22) in der Nachspielzeit. Auch das 2:4 in der 90. Minute durch den FC Kopenhagen am dritten Spieltag sorgt Wochen später noch für Missfallen bei dem früheren BVB-Kapitän. Mit sieben Punkten liegen die Schwarz-Gelben in der CL-Tabelle nach der Hälfte der acht Runden auf Rang 14.

Wieder zur Verfügung steht nach einer monatelangen Verletzungspause Emre Can. Der 31 Jahre alte Mannschaftsführer habe nach seiner Einwechslung in der 66. Minute „eine Menge Energie gehabt, war gleich in viele Zweikämpfe involviert und hat nochmal versucht anzuschieben“, lobt Kehl den Rückkehrer. „Es ist natürlich klar, dass nach so langer Zeit nicht alles perfekt sein kann. Aber wir sind froh, dass Emre wieder zurück ist.“

Lob für die Einwechselspieler

Im Etihad Stadium habe der BVB „ganz gut angefangen“, analysiert der Sportdirektor. In den ersten 15 Minuten besaßen die Gäste die Spielkontrolle. Doch dann kamen die Cityzens immer stärker auf und dominierten die Borussia. Nach einer Stunde stand ein deutliches 3:0 auf der Anzeigetafel. Mit den klugen Verlagerungen der Engländer auf die Außenpositionen sei die Borussia nicht zurechtgekommen, meint Kehl. „Insgesamt waren wir danach zu passiv, vor allem bei den Gegentoren“, stellt er fest und betont: „Wir haben verdient verloren.“

Der Vierfachwechsel in der 66. Minute sorgte noch einmal für neuen Schwung im schwarzgelben Getriebe. „Alle Jungs, die reingekommen sind, waren bemüht, das Spiel ein Stück weit zu drehen, und wir hatten die Möglichkeit auf ein 2:3“, lobt der 45-Jährige sein Team, sagt aber auch: „Zur Wahrheit gehört sicherlich auch – das weiß ich aus eigener Erfahrung –, dass City ein bisschen nachgelassen hat, weil das Spiel eigentlich für sie entschieden war.“

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